An der Overdyker Straße soll ein Wohngebiet entstehen. Hierfür müsste der dortige Wald gerodet werden. Aufgrund von Änderung der Planungsziele in dem seit mehr als 10 Jahren laufenden Bebauungsplanverfahren musste im Mai 2025 erneut eine Informationsveranstaltung im Rahmen einer frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung erfolgen. Einen Tag vor der Bürgerversammlung ließ die SPD durch ihre Ratsmitglieder Simone Gottschlich und Jörg Laftsidis die vorzustellenden Pläne positiv auf der Webseite der SPD bewerten. Die von der Verwaltung vorgelegten Pläne sähen vielversprechend aus. Die Planung klinge nach einem guten Rundum-Paket. Auf die nach den Plänen erforderlichen Totalrodung des Waldes an der Overdyker Straße gingen die SPD-Mitglieder in ihrer Verlautbarung mit keinem Wort ein.
Obwohl in der Präsentation der Verwaltung am nächsten Tag der Wald ebenfalls kein Thema war, gab es in der Bürgerversammlung von den Erschienenen gerade erhebliche Kritik an der geplanten Totalrodung des Waldes. Daneben wurde insbesondere eine Zunahme der ohnehin schon bestehenden Verkehrsprobleme befürchtet.
Die SPD zeigt sich von der Kritik an der Waldrodung letztendlich wenig beeindruckt. Zwar sah sich Jörg Laftsidis nochmals zu einer Stellungnahme für die SPD veranlasst. Dabei stellte er aber zunächst klar, dass er weiterhin von den Plänen überzeugt sei. Nicht überzeugt war er vom Baustellenmanagement. Hier forderte er häufigere Informationen. Wegen der befürchteten Verkehrsprobleme forderte er zudem ein Verkehrskonzept. Und die Kritik am drohenden Kahlschlag vor der Haustür? Kein Wort hierzu vom SPD-Ratsmitglied.
Die SPD hält offenbar von der Kritik unbeeindruckt an der Totalrodung fest. Bei einer Veranstaltung mit OB-Kandidat*innen zur zukünftigen Wohnungspolitik wurde Simone Gottschlich um ein Gespräch wegen der Waldvernichtung gebeten. Die Planung sei doch schon durch, rutschte dem SPD-Ratsmitglied als Antwort raus. Auf den Hinweis, dass die Öffentlichkeitsbeteiligung doch gerade erst angelaufen sei, wollte sie sich dann lieber nicht mehr äußern. So wird Bürgerbeteiligung zur Farce!
Und was sagt der grüne Koalitionspartner zur offenbaren Vorfestlegung der SPD im Bebauungsplanverfahren? Grüne Stellungnahmen zur Overdyker Straße sucht man vergeblich. Der grüne Koalitionspartner will sich wohl lieber raus halten. Mutig ist anders!
Das Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung https://stadtentwicklung.net/ steht mittlerweile in Kontakt mit Betroffenen vor Ort, die sich mit einer Totalrodung nicht abfinden wollen.
Hierzu auf bo-alternativ.de bereits:
Dienstag 06.05.25
Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung zur Bürgerbeteiligung Overdycker Straße
…. und immer wieder wird Wald vernichtet!
Donnerstag 15.05.25
Neue Pressemitteilung zum Bebauungsplan Overdyker Straße:
Bauen neu denken – und zwar gemeinsam!
Die Serie „Das war Rot-Grün in Bochum“ wird hier dokumentiert