Wann: Morgen, 25.7.2025 19–20 Uhr
Wo: Vor dem Bochumer Hauptbahnhof
Die Linke Bochum ruft zu einer Solidaritätskundgebung für Gaza auf: »Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist katastrophal. Tausende Menschen – darunter unzählige Kinder – kämpfen täglich ums Überleben. Es fehlt an Wasser, Strom, medizinischer Versorgung und sicherem Schutz. Was wir dort sehen, ist keine Randnotiz – es ist eine humanitäre Katastrophe mitten in unserer Zeit. Die Palästinensische Bevölkerung befindet sich mitten in der Massenhungersnot.
Wir können nicht länger schweigen. Wir müssen hinschauen. Wir müssen unsere Stimmen erheben.
Deshalb rufen wir morgen Abend von 19 bis 20 Uhr zur Kundgebung vor dem Bochumer Hauptbahnhof auf.
Wir stehen ein – für Menschenrechte, für Frieden, für das Leben.
Wir fordern ein sofortiges Ende der Gewalt, ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe und den Schutz der Zivilbevölkerung. Deutschland darf nicht länger schweigen. Die Solidarität mit über 28 Staaten, die öffentlich ein Ende der massivsten Völkerrechtsverletzungen fordern – darunter Frankreich, Spanien, Norwegen, Österreich und Belgien – ist zwingend erforderlich. Wir fordern neben der sofortigen Aufhebung aller Blockaden, um Grenzübergänge für Nahrung, Trinkwasser und Medikamente zu ermöglichen, den sofortigen Beitritt Deutschlands zu den 28 Staaten, die sich klar gegen die genozidalen Verbrechen in Gaza aussprechen sowie die Aussetzung aller Waffenexporte nach Israel. Deutschland muss seine diplomatische Hebelwirkung nutzen, um das humanitäre Völkerrecht durchzusetzen.
Kommt zahlreich. Bringt Schilder, Kerzen, eure Stimmen – und eure Menschlichkeit.
Solidarität ist kein Verbrechen. Schweigen auch keine Option.
Für Gaza. Für Gerechtigkeit. Für das Leben.«
Guten Morgen!
Ich halte Eure Arbeit für extrem wichtig und gut und informiere mich regelmäßig über Eure Homepage. Vielen Dank dafür an dieser Stelle!
Dennoch will ich Euch fragen, warum in diesem Aufruf nicht mitgeteilt wird, dass gegen die klerikalfaschistische Hamas demonstriert wird? Oder wird etwa für deren Ideen und Werte demonstriert? Zumindest wird hier, wie in Tagesschau, der Spiegel, etc. ungefiltert deren Propaganda übernommenen (was mich etwas irritiert, da Ihr ja z. B. auch keine Wahlempfehlung für die AfD aussprecht). Das ist schade und leider auch sehr unwürdig. Denn in Wahrheit lehnen die Vereinten Nationen jede Unterstützung durch die GHF (Gaza Humanitarian Foundation) ab und lassen lieber die Hilfsgüter in hunderten ihrer LKWs an den Grenzübergängen vergammeln um eine künstliche Hungernot zu schaffen. Am Grenzübergang Kerem Schalom, im Gazastreifen, stehen aktuell 950 LKW-Ladungen Hilfsgüter, die von der UN nicht abgeholt werden. Statt 70-80 LKW täglich holte die UN in den letzten Monaten nur 30 am Tag ab. Wird dies Thema der Demo sein? Wenn ja, könnte ich mir durchaus vorstellen heute Abend mitzulaufen.
Solidarische Grüße und ein schönes Wochenende!
Anm. d. Red.: Die bo-alternativ-Redaktion ist nicht Autorin dieses Aufrufs, sondern hat ihn nur veröffentlicht. Autorin ist die Partei „Die Linke“, OV Bochum.
Die Tagesschau und der Spiegel übernehmen die Hamas-Propaganda?
Aus welcher rechten Babbel-Fakenews-Internetsite hast Du das denn her?
Den Ruhrparolen? Tichys Einblick?
Na ja, ich finde ja, dass bei solchen Meldungen auch die Quellen und der Kontext erwähnt werden sollten.
Z.B.diese Sekundärquelle hier: https://www.juedische-allgemeine.de/israel/israel-keine-hungersnot-in-gaza-un-verzoegert-transport-der-hilfsgueter/
Die Meldung, dass ca. 950 abgefertigte LKWs von der UN nicht abgeholt werden, stammt von der israelischen Militärbehörde COGAT. Die israelische Regierung spricht übrigens nicht davon, dass die UN eine künstliche Hungersnot schafft, sondern, dass es keine Hungersnot in Gaza gäbe. Zitat aus o.g. Artikel: „Auf Grundlage von Lkw-Inhalten, Kalorienberechnungen und Informationen aus dem Gazastreifen gehe man davon aus, dass derzeit keine großflächige Hungersnot herrsche“.
Das auch in dem Artikel angesprochen Problem sind nicht (nur) die zu wenig zur Verfügung stehenden Hilfsgüter, sondern die Verteilung durch das von Israel etablierte Verteilsystem durch die umstrittene (https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/gaza-hilfslieferungen-was-ist-die-gaza-humanitarian-foundation) und (https://www.derstandard.de/story/3000000271525/warum-der-neue-hilfsplan-und-die-gaza-humanitarian-foundation-auf-so-viel-kritik-stossen) „Gaza Humanitarian Foundation“ (GHF), bei der es immer wieder zu Toten kommt. Über die Anzahl der Toten gibt es widersprüchliche Aussagen.
Die GHF hat sich angeboten, die Hilfsmittel der UN über ihre Verteilzentren zu verteilen, was die UN aber ablehnt.(https://www.mena-watch.com/uno-lehnt-zusammenarbeit-mit-ghf-ab/).
Ich finde es schwierig, einfach die Meldungen von Hamas nahen Organisationen oder der israelischen Militärpropaganda hier nachzubeten. Fakt ist, dass von meiner Freundin L, die vor dreieinhalb Jahren aus Gaza nach Bochum gekommen ist, zwei Verwandte bei der Nahrungssuche von israelischen Snipern erschossen wurden und zwei Cousinen erst vor kurzem an einem der GHB-Verteilpunkte. Da weiß man nicht, wer geschossen hat. Mittlerweile setzt die israelische Armee ja auch auf palästinensische Proxies (https://www.dw.com/de/israel-bewaffnet-pal%C3%A4stinensische-clans-im-gazastreifen/a-72812516).
Ok, soweit erst einmal.
Ich finde zur Durchsetzung des humanitären Völkerrechts gehört auch die Freilassung der israelischen Geiseln durch die Hamas. Warum dazu im Aufruf kein Wort? Ich habe Cansin Köktürk gewählt. Aber im Bundestag ist sie bisher nur durch pro palästinensische Provokationen aufgefallen. Bitte lasst das Projekt der Erneuerung der Partei die Linke nicht scheitern. Das wäre, nach dem Schwung der Bundestagswahl, mit Blick auf die Kommunalwahl, doch wirklich zu schade.
Lieber Klaus,
diese Never-Ending Story von den israelischen Geiseln als (noch) bestehender Kriegsgrund ist schon von diversen israelischen und nicht-israelischen Personen, NGOs, etc. p.p. widerlegt worden. Es geht bei diesem Zerstörungskrieg der rechtsextremen israelischen Regierung seit langem nicht (mehr) um die Freilassung der israelischen Geiseln, sondern um die endgültige Inbesitznahme Palästinas als das angeblich Ihnen von Gott vor 3000 Jahren versprochene Land. Es ist purer Kolonialismus, Vertreibung mit genocidalen Methoden, inhuman, undemokratisch, faschistisch.
Das Vorgehen der Israelischen Armee auf Wasser- und EssensempfängerInnen an Verteilstellen zu schießen erinnert an den „Vernichtungsbefehl“ des General Lothar von Trothas gegen die Hereros in Südafrika 1904. Ein Vergleich zu diesem ersten Völkermord des letzten Jahrhunderts ist mehr als gegeben.
Netanjahu, viele andere Personen der israelischen Regierung, aus dem israelischen Militär und der rechtsextremen SiedlerInnen im Westjordanland gehören als Kriegsverbrecher angeklagt.
Und was die israelischen Geiseln angeht: Die sollen zurück zu ihren Familien.