Mittwoch 02.07.25, 16:21 Uhr
Aktionstag "Bochum bleibt bunt" am 2. Juli 2025

Redebeitrag von Christine Roeder, Bezirksschüler:innenvertretung Bochum


Liebe Leute,
ich heiße Christine Roeder, ich bin 17 Jahre alt und gehe in die differenzierte Oberstufe der Willy-Brandt-Gesamtschule. Ich lese gerne, ich mag Katzen, ich spiele gerne klassische Gitarre, ich bin ehrenamtlich engagiert, ich bin SV-Sprecherin unserer Schule. Was meint ihr? Ich könnte doch jetzt sagen: Ich bin ein ganz normaler Mensch, eine ganz normale junge Frau, okay?
Natürlich nicht!
Wer will sich hier anmaßen zu definieren, dass ich normal bin, andere aber nicht?
Wer meint überhaupt unterscheiden zu können, zwischen denen, die normal sind und den anderen, den nicht Normalen, denen, die außerhalb der Norm liegen, den Anormalen?
Wer stellt denn diese Normen überhaupt auf?

Jedenfalls nicht wir!
Nicht diese Jugend!
Wir wollen das gerade nicht!
Wir wollen nicht definieren, sondern wir wollen akzeptieren!
Wir wollen nicht trennen, sondern zusammenleben.
Denn zu trennen bedeutet zu kategorisieren. Kategorisieren bedeutet Herrschaft ausüben.
Wir wollen nicht herrschen, denn Herrschaft bedeutet immer die einen über die anderen, bedeutet oben und unten.
Wir wollen nicht oben und unten, sondern wir wollen nebeneinander, miteinander, ohne Unterschied, Mensch sein lassen, ohne Macht, ohne Trennung!
Kein Mensch gleicht dem anderen,
wir haben unterschiedliche Geschichten,
wir sehen unterschiedlich aus,
wir haben unterschiedliche Geschlechter,
wir haben unterschiedliche Herkunft,
wir kommen aus unterschiedlichen Ländern,
wir haben unterschiedliche Begabungen,
wir unterscheiden uns alle ausnahmslos,
wir sind individuell, lebendig, originell, bunt, frei dazu, uns gegenseitig zu entdecken.
Denn: Jeder und jede ist etwas Besonderes, das ist das, was uns verbindet, das bereichert uns.

Deshalb lasst uns aufbegehren gegen die, die trennen wollen, gegen die, die Macht ausüben und herrschen wollen, denn aus Herrschaft folgt Feindschaft und Krieg und Zerstörung, Krieg gegen Menschen, Vernichtung von Ressourcen, Zerstörung des Planeten, Zerstörung unserer Zukunft!
Aber diese Zukunft gilt uns und wir wollen sie miteinander gestalten, zusammen, vielfältig, bunt, lebendig.
So hat Demokratie Zukunft.
Deshalb: lasst uns zusammen daran bauen und uns gegen die verbünden, die herrschen wollen, indem sie unterscheiden zwischen, denen die oben und denen, die unten sind, zwischen denen, die hierhin gehören und denen, die unerwünscht sind, zwischen denen, die wertvoll und denen, die wertlos sind.
Denen sagen wir:
„Wir hören nicht auf euch.
Wir folgen euch nicht.
Ihr führt uns nicht in die Zukunft.“
Denn unsere Zukunft ist lebendig, vielfältig, sie lebt von Respekt, Achtung und Menschenwürde! Sie ist bunt.