Das Bochumer Klimaschutzbündnis kommentiert die Meldung, die in der WAZ mit „Für den Klimawandel gewappnet“ überschrieben war und die Verleihung des European Climate Adaption Award an die Stadt zum Gegenstand hatte: »Der Bau von Baumrigolen an der Wasserstraße, der ein Grund für die Auszeichnung der Stadt Bochum mit dem European Climate Adaption Award war, ist eine vorbildliche Maßnahme, die das Bochumer Klimaschutzbündnis BoKlima sehr begrüßt. Leider ist bisher nur der Abschnitt von der Hunscheidtstraße bis zum Wiesental für die Anpassung an den Klimawandel umgebaut worden.
An der Hattinger Straße zwischen Königsallee und Grottenstraße fehlen trotz der wasserrückhaltenden Rigolen allerdings dringend benötigte Straßenbäume, die für die Nachbarschaft Schatten, Abkühlung und Feinstaubfilterung mit sich bringen würden. Da auch über der U-Bahn-Ausfahrt am Bergmannsheil große Straßenbäume stehen, hätten Baumpflanzungen trotz unterirdischer U-Bahn-Trasse auch im Verlauf der Hattinger Straße möglich sein müssen.
BoKlima hofft, dass die Auszeichnung für Klimaanpassung zu einem Umdenken beim rigorosen Fällen von Bäumen vor Beginn fast jeder Baumaßnahme in Bochum führen wird. So sollte zum Beispiel das Fällen von 24 Bäumen an der Graf-Adolf-Straße in Wattenscheid überdacht werden.
Bei der Stromerzeugung durch Photovoltaik-Anlagen empfiehlt BoKlima, besonders den bisher wenig genutzten Mieterstrom und die „Gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung“ durch Beratung und finanzielle Förderung zu unterstützen.
Auch die Installation von PV-Anlagen auf städtischen Dächern sollte deutlich beschleunigt werden. Neben der Kooperation mit den Stadtwerken Bochum, sollte die Stadtverwaltung hier erneut mit Bürgerenergiegenossenschaften zusammenarbeiten, die bereits große Anlagen auf drei städtischen Gebäuden errichtet haben. Hierdurch könnten auch die Sanierung maroder Dächer beschleunigt und die Einnahme von Dachpachten erzielt werden. Die gewonnene erneuerbare Energie könnte bei bestimmten Gebäuden auch zum Stromverbrauch vom eigenen Dach und reduzierten Strompreisen der städtischen Immobilien führen.
„Die Auszeichnung für erfolgreiche Klimaanpassung muss für die Stadt Bochum eine Verpflichtung sein, weitergehende Maßnahmen verstärkt in Angriff zu nehmen“, meint Dr. Ingo Franke als Sprecher von BoKlima. Er betont, dass vor allem Maßnahmen zur CO2-Reduktion ergriffen werden müssen, da die Erderwärmung auch bei sofortigem Stopp von klimaschädlichen Gasen nicht zurückzudrehen ist. Jedes Zehntel Grad vermiedener Erderwärmung vermindert die Kosten für Klimaanpassungen für hunderte zukünftige Generationen.«