Samstag 19.10.24, 19:58 Uhr
Aktions- und Bildungswochen gegen Antisemitismus

Holocaust – kein Begriff einer Debatte


Am Donnerstag den 24.10. um 19 Uhr in der Zanke referiert Kristin Platt im Rahmen der Aktions- und Bildungswochen gegen Antisemitismus zum Thema „Holocaust – kein Begriff einer Debatte. Über Namen, Anerkennung und Relativierungen“.Kristin Platt ist Professorin an der RUB und leitet das dortige Institut für Diaspora- und Genozidforschung. Im Juli 2024 ist ein sehr umfangreiches Buch (776 Seiten) von ihr erschienen mit dem Titel: „Die Namen der Katastrophe – »Holocaust« und »Shoah« als sprachliche und soziale Zeichen“. Der Verlag des Buches schreibt:

»Die Begriffe »Holocaust« und »Shoah« haben eine Bedeutung als Namen, im Sinne einer von Symbol, Zeichen oder Metapher unterschiedenen Bezeichnungsform. Beide Wörter rücken unmittelbar für ein Ereignis ein, das sich sprachlicher Vermittlung entzieht. Indem sie die Tatsächlichkeit, die Präsenz und die Gültigkeit der Vernichtung der europäischen Juden markieren, sollen sie diese doch dem Verstehen zugänglich machen.

Detailliert zeichnet Kristin Platt die Durchsetzungsgeschichte der Begriffe Churbn (jidd.: »Katastrophe«), Holocaust und Shoah nach. Die begriffsgeschichtliche Untersuchung wird gerahmt von einer sozial- und kulturtheoretischen Analyse zu Relationen von Ereignis und Sprache, Dialogizität und Schweigen. Das Buch macht deutlich, dass Benennungen als soziale Verfahren verstanden werden können, durch die nicht zuletzt Anerkennungen ausgehandelt werden: Wer kann, wer darf sprechen? Darin ist diese kenntnisreiche Studie ein Meilenstein in der wissenschaftlichen wie gesellschaftlichen Debatte um Erinnerung und Gedächtnis.«
Das Vorwort des Buches als PDF

Termin: Donnerstag 24.10. 19 Uhr
Thema: Holocaust – kein Begriff einer Debatte. Über Namen, Anerkennung und Relativierungen
Referentin: Prof. Dr. Kristin Platt
Ort: Zanke Westring 41