Am morgigen Freitag wird die Bochumer SPD in der Jahrhunderthalle den pensionierten ehemaligen Bochumer Polizeipräsidenten Jörg Lukat zum Oberbürgermeisterkandidaten wählen. Wer ein bisschen über seine Vergangenheit recherchiert, wird feststellen, dass er eine wichtige Gemeinsamkeit mit Kanzler Scholz hat: Gedächtnisschwäche. Er war zur Zeit der Ermordung von Mehmet Kubaşık durch den NSU Chef des Staatsschutzes der Dortmunder Polizei und kam nicht auf die Idee, auch ein rassistisches Mordmotiv zu prüfen. Als er im NSU-Untersuchungsausschuss befragt wurde, attestierte ihm NSUwatch NRW, dass „seine Erinnerungsschwierigkeiten erstaunlich“ waren. Link zu x.com
In einem Lifeticker berichteten die Ruhrbarone über die Sitzung. Die Vernehmung von Lukat ist ab 15.30 Uhr beschrieben. Als er Polizeipräsident in Bochum wurde, kommentierte Justinian Levi Mantoan in der BSZ unter dem Titel „Reuls Hardliner“ die Arbeit von Lukat in Dortmund: „Besonders gut machte er seine Aufgabe dort nicht, so konnte die rechtsradikale Szene in Dortmund zwei Menschen ermorden: 2005 erstach der noch immer in der Szene aktive Sven Kahlin den Punker Thomas Schulz und ein Jahr später fiel der türkischstämmige Mehmet Kubaşık der Terrorgruppe „NSU“ zum Opfer. Vor allem im Mordfall Kubaşık ist Lukats Rolle nicht endgültig geklärt.“
Als Polizeipräsident in Bochum sorgte er für keine nennenswerte Skandale und zeigte sich z. B. gegenüber der Bochumer Initiative Polizeibeobachtung als gesprächsbereit.
Nach seinem Abschied als Polizeipräsident trat er der SPD als Mitglied bei.