In einer aktuellen Pressemitteilung weisen die Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop auf die bevorstehende Ratssitzung morgen hin, in der auch ihr Kompromissvorschlag ein Tagesordnungspunkt sein wird. Die Pressemitteilung: »Bilder, die wir uns gerne erspart hätten:
Völlig unbeeindruckt vom Engagement und Protest vieler tausend Bochumer Bürger:innen gräbt sich seit letzter Woche ein einsamer Baggerfahrer weisungsgemäß durch unser Freibad. Nachdem er zunächst das Planschbecken zertrümmerte, hat er nun Fahrt in Richtung Sportbecken aufgenommen. Dort wurde die östliche Beckenwand bereits eingerissen und eine Rampe ins Beckeninnere des Sportbeckens hergestellt.
Noch ist es nicht zu spät … … denn das Sprungbecken ist zur Stunde noch nicht beschädigt worden
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Sprungturm erhalten und zwar mit Wasser drunter, lautet unsere Kompromissformel. Sie ist ein Angebot an Politik und Verwaltung, wie man es sich dort eigentlich nicht besser wünschen könnte. Denn was wäre vernünftiger, als einen solchen Dauerstreit einvernehmlich zu einem für beide Seiten akzeptablen Ende zu bringen? Längst geht es nicht mehr nur um einen Sprungturm. Es geht um den Umgang der politischen Gremien und der Verwaltung mit Bürgeranregungen, Bürgerwünschen und wie hier, einem eindeutig erkennbaren Bürgerwillen in unserer Stadt.
Sprungturm am 10. Oktober im Rat
Morgen kommt der Kompromissvorschlag der Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop und ihrer 11.200 Petent:innen im Rat unserer Stadt zur Sprache (Bürgeranregung gem. §24 GO vom 2.10.2024). Wir werden dann erleben, wie unsere gewählten Mandatsträger:innen in dieser, sehr vielen Menschen wichtigen, Frage entscheiden. Ob sie gewillt sind, den Kompromissvorschlag aus der Bürgerschaft anzunehmen oder nicht.
Die Ratssitzung kann wie immer am heimischen Endgerät über das Rats-TV verfolgt werden. Die Sitzung beginnt um 14 Uhr.«
Seit vielen Jahren verfolge ich die unsägliche Diskussion um das Schwimmbad in Höntrop. Das ungeschickte Verwaltungshandeln, Klagen von Anwohnern die seit Jahrzehnten mit dem Bad leben, politische Versprechungen usw.
Tun tut sich nichts. Der Schwimmbadverein bemüht sich redlich das Verfahren voranzubringen und plädiert natürlich für den Erhalt von Frei-und Hallenbad.
Das wird aber durch Ratsbeschlüsse und Aussichtsratsbeschlüsse der Wasserwelten hinfällig.
Es soll nur noch ein Hallenbad entstehen. Der Schwimmbadverein protestiert dagegen. Da interveniert die Politik noch mal und kommt auf die Idee ein „Gartenbad“ könnte es auch sein.
Das alte Hallenbad wird abgerissen.
Dann kommt irgendwer auf die Idee den Sprungturm ohne Funktion als „Landmarke“ zu erhalten.
Üblicherweise sieht man Landmarken, den Sprungturm nicht, weil das ganz Bad in einer Senke liegt. Nur wenn man auf einem Fußweg hinter dem Bad ist, sieht man etwas.
Also eine Schnapsidee.
Der Schwimmbadverein wittert noch eine Chance und legt eine Petition auf zum Erhalt des ganzen Freibades auf.
Mehrere Open Air Veranstaltungen, Besuche beim und vom WDR finden statt, um für den Fortbestand des Bades zu trommeln.
Trotz über 11.000 Unterschriften bleiben Rat und Wasserwelten dabei, Abriss auch des ganzen Freibades und keine Wiederinbetriebnahme. Dafür kommt eine neue spleenige Idee auf den Tisch. Der alte Sprungturm soll zu einer Rutschenanlage umgebaut werden.
Das bringt sofort die Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop e.V. wieder auf den Baum.
Es wird , nun wohl schon die dritte, Eingabe gem. § 24 Gemeindeordnung NRW an den Rat gestellt mit dem Ziel den Sprungturm doch erhalten, und zwar mit Wasser darunter.
Wobei schon nach der zweiten Eingabe einige Leute über den Vorsitzenden der Schwimmer den Kopf geschüttelt haben und meinten, mit dem Auftritt im Rat habe er dem Verein keinen Gefallen getan, da er versucht hat das Lindener Bad gegen das Bad in Höntrop auszuspielen.
Mit der neuen Anregung §24 der Gemeindeordnung vom Oktober 2024 kommt es jetzt zu kruden Vorschlägen wie „Unser Sprungturm könnte aus der Portokasse des Hauses des Wissens bezahlt werden“.
Oder der Vorschlag:
Die Bädergesellschaft möge erst die Ergebnisse der nächsten Kommunal- und Bürgermeisterwahl am 14.9.2025 abwarten und eine hierdurch mögliche Neubewertung der Sprungturmfrage.
Wie zu erwarten war, wurde diese Anregung am 10.10.24 von der rot-grünen Koalition sowie der CDU auch wieder abgelehnt.
Für das Freibad Höntrop und den Sprungturm ist wohl damit der Drops endgültig gelutscht.
Jetzt wäre es an der Zeit, dass der Verein dem alten Indianerspruch zu folgt:
Wenn du merkst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab.
Man kann zum Thema stehen wie man will, aber noch
weitere erfolglose Versuche würden nur noch albern wirken.