In einer Pressemitteilung der Radwende wird auf die Ergebisse einer Aktion vom 24.5. eingegangen, bei der die Radwende sich die Infrastruktur der Radwege in der Innenstadt angeschaut hat: »Dort sollen die Velorouten und Radwege an den Radialen enden und sich am Radkreuz vor dem Rathaus treffen. Der zentrale Innenstadtring soll bisher nur am Südring Radwege bekommen. Den Plan der rot-grünen Rathauskoalition, die Innenstadt autoarm zu gestalten und zum Ausgangspunkt des Radfahrens zu machen, begrüßt Radwende. Dazu sind noch Verbesserungen innerhalb des Rings sowie auf den Routen in die Innenstadt nötig. Einige bisherige Planungen und Baumaßnahmen sieht Radwende als problematisch.
Radwende hat zwei Grundsätze und einige konkrete Forderungen entwickelt. Als Eckpunkte zum Radkreuz sind zwei Kriterien einzuhalten:
- Die im Radverkehrskonzept beschlossenen Standards der Velorouten werden eingehalten.
- Auf den Velorouten kein Tempolimit unter 20 km/h. Daher dürfen diese nicht durch verkehrsberuhigte Fußgängerzonen führen.
Aus den bisherigen Planungen ergeben sich für Radwende an mehrere Stellen konkrete Verbesserungswünsche:
- Hans-Böckler-Straße: die von vielen Radfahrer:innen genutzte Straße ist seit Oktober 2022 motorisiert nur noch für Anlieferung, Anwohner:innen und ÖPNV befahrbar. Dennoch wird die Straße weiterhin täglich von einer vierstelligen Zahl von PKWs benutzt, den weitaus meisten also verkehrswidrig. Hier braucht es eine pragmatische Lösung, wie z.B. durch RFID steuerbare versenkbare Poller wie in der Brüderstraße, die die Zufahrten kontrollieren.
- Viktoriastraße am Husemannplatz: der Platz inklusive der bisherigen Viktoriastraße soll komplett zur Fußgängerzone werden. Der bisherige Radweg soll in dem Rahmen wegfallen und stattdessen Radfahrer:innen eine Durchfahrt in Schrittgeschwindigkeit erlaubt werden. Solche geteilte Infrastruktur, die große Gefahren verursachen kann, sollten laut Koalitionsvertrag von SPD und Grünen grundsätzlich verzichtet werden. Radwende fordert daher die Viktoriastraße als Straße beizubehalten. Im Bereich zwischen dem Husemannplatz und dem Husemann Karree sollte wie an der der Kreuzung Boulevard/Kortumstraße eine optische und taktil wahrnehmbare Trennung der Pflasterung für eine funktionierende Verkehrsregelung erstellt werden.
- Parkhausausfahrten Boulevard & Viktoriastraße: dort existiert dem Konzept der Velorouten widersprechende Stopp-Schild für Radfahrer:innen. Aus der Tiefgarage herausfahrende Fahrzeuge haben Vorfahrt. Radwende fordert wie üblich das Vorfahrt gewähren Schild in die Straßeneinfahrt umzuverlegen.
- Große Beckstraße: hier wird die Veloroute, die Durchschnittsgeschwindigkeiten von 20-25 km/h gewährleisten soll durch eine Fußgängerzone geführt. Daher haben Fußgänger:innen Vorrang. Radfahrende sind gehalten Schrittgeschwindigkeit zu fahren. Dieser Widerspruch sollte von der Stadt aufgelöst werden.
- Brückstraße (zwischen Große Beckstraße und Hans-Böckler-Straße): der einseitige Radweg nach Norden hat eine ungenügende Breite und keinen Sicherheitstrennstreifen. Daher kommt es täglich zu gefährlichen Situationen. Der Wegfall der Dauerparkplätze könnte hier schnell und ressourcenarm Sicherheit bringen.
- Innenstadtring: hier fahren trotz der Gefahren schon viele mutige Radfahrer:innen, weil es der kürzere Weg ist, sie dort wohnen oder Geschäfte am Ring besuchen. Der Ring braucht mittelfristig durchgehende Radwege, damit alle Menschen diesen mit Rad nutzen können. Auch hier liegt die Lösung wie schon für den Südring geplant im Wegfall der Dauerparkplätze. Radwende fordert die Politik auf eine Machbarkeitsstudie dafür in Auftrag zu geben.«