Sonntag 02.06.24, 21:25 Uhr

Rettungsringe: bürgerschaftliches Engagement für öffentliche Räume


Unter der Überschrift „Rettungsringe: bürgerschaftliches Engagement für öffentliche Räume“ spricht am 5. Juni ab 16 h der Dramaturg Sebastian Brohn vor dem Mülheimer Ringlokschuppen mit Gästen aus zwei Ruhrgebietsinitiativen, die seit Jahren für ihre öffentlichen Orte kämpfen: nämlich mit Udo Bommert und Barbara Eichholz (Initiative „Erhalt unserer VHS in der MüGa“), sowie Stefan Wolf (Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop e. V.).

Was bedeutet es für eine Gemeinschaft, wenn öffentliche Orte nicht mehr zugänglich sind und nur als Fassaden zurückbleiben? Wohin verlagert sich die Freizeit?

Dieser „SCHWIMM-CITY-Talk #5 am 5.6.24 ab 16 h ist eingebettet in das 11-tägige kunterbunte Impulse-Theater-Festival am Ringlokschuppen in Mülheim.

Die Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop sind mit dabei, wenn sich am Mülheimer Ringlokschuppen tagelang alles ums Schwimmbad dreht. Wenn dort ein Bad der Träume, fast ohne Wasser, aber voll mit den Wünschen und Ideen der Besucher:innen entsteht!

Dazu heißt es: In ganz Nordrhein-Westfalen werden seit Jahrzehnten öffentliche Schwimmbäder kaputtgespart oder aufgegeben. Die Bochumer Schwimmbadinitiativen aus Höntrop und Langendreer können ein Lied davon singen. Auch in Mülheim an der Ruhr drohte – wenn auch nur für kurze Zeit – sogar ein Sommer ganz ohne Freibad.

Gleichzeitig boomt die Branche für private Pools: Wer es sich leisten kann, sucht Komfort und Sicherheit im eigenen Garten.

Als Gegenentwurf zu dieser Privatisierung von Freizeit eröffnet das Impulse Theater Festival gemeinsam mit Künstler*innen und dem Ringlokschuppen Ruhr für elf Tage ein Sommerbad im MüGa-Park. Die Gruppe Conte Potuto gestaltet ein Bad der Träume: fast ohne Wasser, aber voll mit den Wünschen und Ideen der Besucher*innen. TachoTinta spielen mit der Unterwasser-Rugby-Mannschaft auf dem Trockenen, und in der Tigers’ Kitchen wird nicht nur frittiert, sondern auch schmalziger Schlager produziert.

Zusammen mit lokalen Initiativen und Sportvereinen bieten die Künstler*innen Aktionen und Gespräche rund ums Thema Freibad an: Wer darf rein, wer muss draußen bleiben? Welche Begegnungen sind hier möglich? Und welche gesellschaftlichen Konflikte werden in den öffentlichen Bädern sichtbar? SCHWIMM CITY blickt der zunehmenden Spaltung der Gesellschaft ins Auge und setzt ihr das gemeinsame Vergnügen entgegen. Denn eins ist sicher: Auf den Freibad-Snack, die Pommes, können sich alle einigen. Sie sind vegan, halal, koscher, gluten- und laktosefrei.