Die Bepflanzung des neuen Kreisverkehrs in Weitmar-Mark steht unmittelbar bevor. Vor einigen Tagen weckte eine rätselhafte Aktion mit Schildern und einem Steinmännchen das Interesse der WAZ. Das Netzwerk für bürgernahe Stadteintwicklung kann das Geheimnis lüften.
Für das Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung erklärt Wolfgang Czapracki-Mohnhaupt: »Am 1. Mai wurde der Kreisel in Weitmar-Mark für ein Frühstück im Sonnenschein genutzt. Am Ende ließ der Frühstückskreis auf Schildern festgehaltene Vorschläge für eine Bepflanzung der Fläche zurück. Einige Tage später waren die Schilder dann wieder verschwunden. Lediglich ein Steinmännchen erinnerte noch an die Aktion.
Eine aufmerksame Anliegerin informierte offenbar die Lokalpresse. Diese berichtete über die Aktion und ließ auch noch einen in der Nähe wohnenden Politiker zu Wort kommen. Die daraufhin angesprochene Stadt versprach, die Bepflanzung umgehend zu starten. Insgesamt also eine gelungene Aktion!
Am 21. Mai ist die Stadt nun zur Tat geschritten: Um 10.00 Uhr war die einen Tag vorher (siehe angehängte Fotos) noch in Vollblüte stehende Frühaussaat bis auf den letzten Halm gekappt. Grünschnitt und Reste vom Steinmännchen blieben zurück (siehe angehängte Fotos).
Nach der aktuellen Pressemitteilung der Stadt https://www.bochum.de/Pressemeldungen/16-Mai-2024/Bepflanzung-Kreisverkehr-Weitmar-Mark-beginnt ) sollen blühende Stauden und Sträucher gepflanzt werden. Zudem sollen essbare Duftbeete mit Kräutern und Wildrosen angelegt werden. Es gelte, das Motto „Bochum blüht und summt“ umzusetzen.
Im Kreisel hat es sich nach dem Kahlschlag aber erst mal ausgesummt. Bepflanzung ja – aber gerade dann, wenn die Wildpflanzen in Vollblüte stehen?
Vielleicht hat Bezirksbürgermeister Mark Gräf am Freitag, 24. Mai, dazu ja schon eine Erklärung, wenn er bei der Pflanzaktion selbst Hand anlegen will. Auf das obligatorische Foto vom bürgermeisterlichen Einsatz gehört dann aber auch das hoffentlich wieder aufgebaute Steinmännchen als Erinnerung daran, dass es offenbar erst einer Initiative aus der Zivilgesellschaft bedurfte, um die Pflanzaktion zu starten.
Das Netzwerk beglückwünscht die kreativen Bürger*innen zu ihrem Erfolg.
Die Aktion zeigt: Es müssen nicht immer Eingaben an die politischen Gremien oder Demos sein, um im Rathaus etwas anzustoßen. Der Kahlschlag macht aber auch deutlich, dass die Stadt nicht immer einen nachhaltigen Plan hat. Aber es gibt ja genug zivilgesellschaftliche Initiativen, die bei der Erstellung eines Pflanzplans gerne helfen würden. Sie müssten nur gefragt werden!
Das Netzwerk freut sich nicht nur bis zu den Kommunalwahlen 2025 auf mehr solch mutige und kreative Aktionen wie im Weitmarer Kreisel, damit Bewegung ins Rathaus kommt. Anlässe für Steinmänchen gibt es schließlich in allen Stadtteilen.«