Montag 13.05.24, 15:50 Uhr
GEW zur Digitalisierung an Bochumer Schulen

Es bleibt noch manches zu tun


Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in Bochum hat unterschiedliche Rückmeldungen aus den Schulen zum Stand der Digitalisierung und schreibt dazu in ihrer aktuellen Pressemitteilung: »„Schulen müssen gut ausgestattet sein, die Infrastruktur für den digitalen Unterricht muss in einem mediengestützten Unterricht funktionieren und immer zur Verfügung stehen“, sagt Andreas Wittmann von der GEW Bochum. Auch wenn Unterricht noch oft „analog“ stattfindet, weil digitale Medien nicht immer sinnvoll sind, muss die Technik im Fall der Anwendung elektronischer Geräte zuverlässig sein – so der Blick auf die Situation der Bochumer Schulen von der GEW.

Die aktuelle Situation löst dort keinen Enthusiasmus aus: Oft geht Unterrichtszeit verloren, weil Verbindungsprobleme und unzureichende Netzkapazitäten immer wieder Schwierigkeiten erzeugen. Auch gibt es beim Übertragen von Daten von Gerät zu Gerät immer wieder die unterschiedlichsten Probleme: Geräte werden nicht erkannt oder Daten können nicht gelesen werden. Nicht selten sind einige Schülerinnen und Schüler und auch Lehrkräfte mit der Komplexität vieler Computerprogramme überfordert.

Die GEW ist eigentlich sehr zufrieden damit, dass die Stadt Bochum jeder Schülerin und jedem Schüler ein digitales Endgerät zur Verfügung stellt. Jedoch kommt die gesamte Ausstattung in die Jahre und erzeugt erhöhte Pflege und Beratungsaufwand. Wenn dann ein Gerät ausfällt, ist für die betroffenen Schülerinnen oder Schüler kurzfristig eine Mitarbeit in der Gruppe nur eingeschränkt bis gar nicht möglich. In der Regel kann ein adäquates Ersatzgerät nicht schnell bereitgestellt werden das Ausweichen auf Papier und Stift ist dann für Einzelfälle eine Herausforderung. Hilfe und Ansprechpersonen vor Ort wären da eine große Hilfe, da manchmal eine aussagekräftige Fehlerbeschreibung schon eine Hürde für eine schnelle Problemlösung darstellt.

Man sieht noch ein weiteres Problem: An vielen Schulen wird mit Microsoft 365 gearbeitet, Daten werden in einer „Cloud“, also außerhalb des Schulnetzes, gespeichert. Dieses eigentlich komfortable Angebot kommt jedoch dann an seine Grenzen, wenn eine konstante Verbindung zum Internet nicht immer sichergestellt ist. Diese ist nämlich notwendig für die Speicherung. Geräte werden bisweilen nicht erkannt, oft sind die Strukturen zur Dateiablage auch zu unübersichtlich. In der Praxis führt das immer wieder dazu, dass Schülerinnen und Schüler wie auch Lehrkräfte nicht auf die Ergebnisse ihrer digitalen Arbeit zugreifen können.

Insgesamt ist der Verwaltungs- und Vorbereitungsaufwand für den Unterricht durch die Digitalisierung deutlich gestiegen. Nun sollten nach Auffassung der GEW auch adäquate Programme und Apps eine Erleichterung bringen und die Komplexität von Unterricht reduzieren. Das ist insbesondere dann möglich, wenn passend zu den Lehrwerken bereitgestellte Programme genutzt werden können. „Die dadurch entstehenden Kosten sollten einer guten Bildung wert sein“, meint Andreas Wittmann von der GEW.«