Mit Beginn der morgigen Frühschicht (15. April ) legen Beschäftigte der Bogestra im Busdepot Weitmar bis zum Ende der Spätschicht die Arbeit nieder. Die Bogestra kündigt an, dass es “zu großen Störungen und massiven Fahrtausfällen im Busverkehr” kommen wird. Der Straßenbahnverkehr und die in Gelsenkirchen eingesetzten Busse sind nicht vom Streik betroffen. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) »läutet zu Wochenbeginn die ersten Streikmaßnahmen des Erzwingungsstreiks ein, für den sich 97 Prozent der befragten Mitglieder in NRW zuletzt mehr als deutlich ausgesprochen hatten. Mit den Streikmaßnahmen solle nun erneut der Druck auf die Arbeitgeber erhöht werden.
Am kommenden Montag wird es in Dortmund außerdem zu einem vierten Verhandlungstermin zwischen ver.di und dem KAV NW kommen. „Nachdem sich die Beschäftigten mit einer überwältigenden Mehrheit für Erzwingungsstreiks ausgesprochen haben, hat die Arbeitgeberseite uns ein schriftliches Angebot zukommen lassen. Dieses Angebot deuten wir als Signal der Gesprächsbereitschaft, verhandelt ‘wird aber weiterhin am Verhandlungstisch und nicht auf dem Postweg’, erklärte ver.di-Verhandlungsführer Heinz Rech mit Blick auf das vorliegende Arbeitgeberangebot. ‘Die Arbeitgeberseite scheint sich zwar bei der Frage der Entlastungstage zu bewegen, die zugesagte Antwort auf unseren Kompromissvorschlag der pauschalen und individuellen Entlastungstage enthält das Angebot aber weiterhin nicht.’
Die Gewerkschaft plane in den kommenden Tagen und Wochen den wirtschaftlichen Druck auf die Unternehmen zu erhöhen. Dafür würden flexibel landesweit Teilbereiche des Nahverkehrs zeitversetzt zum Streik aufgerufen. „Unser Anliegen ist nicht, die Fahrgäste zu bestreiken. Mit sogenannten Wirkungsstreiks wollen wir den wirtschaftlichen Druck auf die Unternehmen erhöhen. Um langfristig die Weichen für einen funktionierenden ÖPNV zu stellen, braucht es mehr Personal; das ohne verbesserte Arbeitsbedingungen aber kaum zu finden sein wird!“, so Rech weiter. „Die Beschäftigten sind vielerorts bereits am Limit angekommen. Ohne Entlastung bricht das System aus Überstunden und hohen Krankenständen irgendwann zusammen.“
ver.di fordert für die rund 30.000 Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr in NRW:
- Entlastungstage für alle Beschäftigten im ÖPNV
- Identischer Ort für Arbeitsbeginn und -ende
- Zulage ab dem 1. Tag bei vorübergehender Übertragung höherwertiger Tätigkeiten
- Schicht- und Wechselschichtzulage für den Fahrdienst
- 100 Prozent Jahressonderzahlung
- Überstunden ab der 1. Minute und in der individuellen Stufe ohne Abzug
- Zulage für Vorhandwerker/Gruppenführer/Teamleiter nach individueller Stufe«