Die verwaiste Kommandantur im Gedenkort Bergen. Am Bauzaun hängen Teile einer kleine Ausstellung der Initiative.
Die Initiative Bochum Bergen im Bündnis gegen Rechts berichtet: » Am Sonntag, den 17.3. 2024, zeitgleich zu den Scheinwahlen in Russland und dem Aufruf der Opposition zum Protest vor den Wahllokalen um 12 Uhr Moskauer Zeit, fand am ehemaligen Zwangsarbeiterlager für „Ostarbeiter“ der Zeche Constantin die erste diesjährige Führung in Bochum-Bergen statt.
Das große Interesse und die Ideen der etwa 35 Besucher*innen zu dem, was sie sich für den Ort wünschen, tragen deutlichen Aufforderungscharakter gegenüber der Stadt als Eigentümerin: „Den Ort in der Bochumer Bürgerschaft präsenter machen“, „die Siedlung wiederbeleben“ oder „den wichtigen Gedenkort, auch für nachfolgende Generationen“ erhalten und z.B.durch Umgestaltung eines Barackenzugs so gestalten, „damit man sich vorstellen kann, wie die Menschen hier gelebt haben“.
Stattdessen passiert aber bei genauerer Betrachtung seit Monaten dort nichts: Baustopp an der ehemaligen Kommandantur nach Entkernung und Schadstoffsanierung im Herbst 2023. Die teils bewohnten Gebäude der langjährigen Bewohner sind trotz Auftrag an die Verwaltung weder winterfest gemacht, noch wurde die Sanierung begonnen. Es gibt immer mehr Leerstand. Die Dächer, die Außenfassaden und das Gelände sehen ungepflegt und runtergekommen aus. Nur Spuren der Bodenarchäologie führen zu verschiedenen Bohrungen u.a. zu dem unter Denkmalschutz stehenden Deckungsgraben – der Eingangsbereich noch gefüllt mit Sondermüll wie Ölkanistern.
Im Juni 1944 also vor 80 Jahren wurde das ehemalige Lager der Zeche Constantin fertiggestellt. Es ist Zeit, dass endlich an der Umsetzung der der Verwaltung vorliegenden Arbeitsaufträge zur Sanierung und Erstellung eines menschenwürdigen Wohn- und Gedenkortes mit Hochdruck gearbeitet wird – mit sichtbarem Fortschritt in Kürze!.«
Zur ausführlichen Version des Berichtes auf der Seite “Gedenkort Bergen”