Als Gender Care Gap wird die extreme Ungleichverteilung der beruflichen Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern bezeichnet. Die Initiative schreibt auf ihrer Webseite: »Ein erster Blick in die offiziellen Zahlen der Agentur für Arbeit oder des Statistischen Bundesamtes zeigt: Weit über 80 % der beruflichen Care-Arbeit in Deutschland wird von Frauen geleistet.
Ihr Anteil liegt in Kindertagesstätten bei 96 % und in Grundschulen bei 90 %, private Pflegedienste 87 %, Krankenhäuser und Pflegeheime 85 %, Reinigungswesen 75 % – im Gesamtdurchschnitt sind es 84 %, und in diesen Zahlen sind selbstredend auch die überproportional oft männlich besetzten Führungspositionen mit bedacht, also Männer, die mit der eigentlichen Sorgearbeit kaum mehr betraut sind. … Und was weiterhin zu beachten wäre, ist die Schattenwirtschaft, in der nicht angemeldete Putz-, Pflege- und Betreuungshilfen tätig sind, Frauen zumeist mit familiären Migrationserfahrungen, manche von ihnen nur befristet im Land, manche, die in keiner Statistik auftauchen und die in ihren Rechten eingeschränkt sind.«
Die Equal Care Day-Initiative
versteht sich als aktivistische Ergänzung zu bestehenden Care-Netzwerken. Ihre Grundlage ist eine umfassende Definition des Care-Begriffs. Ihr Ziel ist, „solidarisch nachhaltige Lösungen zu entwickeln, um Care-Arbeit ins Zentrum wirtschaftlichen und politischen Handelns zu stellen.“