Am Samstag, den 9. März von 10:00 bis 16:00 findet in der KoFabrik, Stühmeyerstraße 33 in Bochum ein Workshop statt unter dem Motto „AfD entlarven“. Arbeitsgruppen sollen dabei die destruktiven Pläne der AfD aus der Programmatik herausarbeiten und anschließend planen; mit welchen Aktionen am besten über diese Themen aufgeklärt werden kann. Fridays for Future und das Bochum Bündnis gegen Rechts haben die Seebrücke und die Initiativen Furore und Genug ist Genug gewonnen, in dem Workshop gemeinsam dafür zu sensibilisieren, welche Ziele die AfD verfolgt. Lina von Fridays for Future Bochum erläutert: „Wir wissen aus zahlreichen Gesprächen, dass vielen Leuten überhaupt nicht bewusst ist, was die AfD vorhat. Allmählich haben schließlich fast alle Menschen begriffen, dass die unübersehbare Klimakatastrophe von Menschen verursacht ist.“ Die AfD leugnet dieses jedoch einfach.
Sie propagiert z. B. ein Frauen- und Familienbild, dem nicht einmal die eigenen Führungskräfte entsprechen, das aber eine geeignete ideologische Basis für eine repressive Gesellschaftspolitik darstellt. Die menschenverachtenden Vorstellungen der AfD im Bereich Migration sind erfreulicher Weise in den vergangenen Wochen klar ins öffentliche Bewusstsein gelangt. Wie die AfD mit Arbeitslosen umspringen will oder wie lange Menschen nach Vorstellung der AfD zukünftig arbeiten sollen, bis sie Rente beziehen können, ist nicht so präsent im öffentlichen Diskurs.
Bei der genauen Betrachtung der AfD Forderungen soll auch überprüft werden, wo diese rechtsextreme Partei allein durch die erschreckend hohen Umfragewerte schon Wirkung erzielt. Wo knicken die anderen Parteien ein und glauben durch Zugeständnisse an rechte Parolen Stimmen zurück zu gewinnen. Maria von der Seebrücke ergänzt: „Mit dem Workshop wollen wir die AfD entlarven und damit den Rechtstrend in unserer Gesellschaft stoppen.“
Irgendwie süß, dass Konzept gibt es seit der Gründung der AfD. Aufklärungsarbeit über ihre Ziele. Am Anfang von hellsichtigen ExpertInnen, dann von Verbänden und Parteien übernommen. Nicht immer mit der passenden Reichweite, unterfinanziert und oft platt. Aber diese „Aufklärung“ gibt es und das ist auch das Einzge, was in den letzten 10 Jahren entwickelt wurde. Da suchen dieseOrganisationen also jetzt Anschluß dran. Gut, schön, besser spät als nie.
Innovativ und neu, gründlich und bewegend ist dies Konzept aber nun mal nicht. Mal abgesehen von den Grenzen der Aufklärung, wenn Leute nämlich genau das Braune an der AfD wollen, was man selbst so heftig kritisiert.
Motive der Abwendung von „demokratischen“ Werten, oder – toppen wir es mal – von progressiven, emanzipativen Lebensentwürfen kann man zu Hauf an der Politik der SPD und der Grünen, des DGB und der Sozialverbände und auch der Sozialen Bewegungen sehen. Wer selbst keine Vorstellungen, keine Energien, Kraft, Mut und Willen zum Leben jenseits der Verwertungslogiken des Kapitalismus hat und fleißig mitmacht, der bleibt in der Attetüde der Reformerin stecken und (will) und schafft es auch nicht über Demokratieentleerung und -müdigkeit, aber auch maladaptive Zukunftsentwürfe eines wachsenden Anteils der Bevölkerung Gedanken zu machen.
Abgesehen von der Entwicklung von Strategien und Taktiken die Rechten und ihre AfD im Alltag zu bekämpfen. Die Demonstrationen in Dauerschleifen werden verpuffen und werden anscheinend nur – in einer Angstausbeutung- volle Seminare bei Wohlfahrtverbänden und liberalen Sozialbewegungen bringen. Schade auch.
Hallo Werner,
oha, da scheint ja jemand ganz schön getroffen zu sein. Ich nehme an, du hattest schon vor zehn Jahren ein Konzept in der Tasche, selbstverständlich kein plattes, sondern ein richtig Gutes. Was ist passiert? Hat es nicht funktioniert? Augenscheinlich nicht. Ach, das ist ja nun gar nicht süß, aber doch auch kein Grund beleidigt zu sein.
Weißt du Werner, Grundlagen verändern sich, also müssen auch Konzepte neu gedacht werden. Das hat aber nichts damit zu tun, dass die Organisator*innen sich an etwas dran hängen, sondern eher damit, dass sie in der Lage sind, weiterzudenken, neu zu denken und nicht stehen bleiben. Tu mal nicht so, als ob du schon alle Ergebnisse wüsstest. Das macht auf Dauer unzufrieden und grantig, Aber das weißt du ja bestimmt schon. Behalte doch einfach deine negativen Voraussagen für dich und mach anderen Leuten ihr Engagement nicht madig.
Maria