Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter, liebe Menschen,

Wir stehen heute hier, um gemeinsam ein starkes Zeichen zu setzen. Ein Zeichen gegen Rechts, aber vor allem für Solidarität, für Demokratie und Menschenrechte. Ein Zeichen für eine bunte, solidarische Stadtgesellschaft und gegen Ausgrenzung.

Unser Miteinander ist in Gefahr. Die steigende Zustimmung zur AfD und die Normalisierung rechter Ideologien bedrohen die Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Doch wir sind hier, um uns dem entgegenzustellen. Wir sind hier, weil wir eine offene, und plurale Gesellschaft wollen.

Die Pläne der AfD und der Neuen Rechten sind alarmierend. Millionen migrantischer und politisch unliebsamer Menschen sollen aus unserem Land deportiert werden. Das lässt uns erahnen, was passieren wird, wenn rechte Kräfte politische Gestaltungsmacht erlangen. Bereits jetzt spüren migrantisierte Menschen, People of Color und queere Menschen täglich die Bedrohung von Rechts. Die rassistischen und antisemitischen Anschläge wie in Halle und Hanau, die NSU-Mordserie und die rechten Chatgruppen zeigen uns, dass zu viele Menschen in Deutschland nicht mehr sicher sind.

Doch wir lassen uns nicht einschüchtern. Die Demonstration in Bochum am 19. Januar 2024 mit 15.000 Teilnehmenden und die Millionen von Menschen, die bundesweit auf die Straßen gehen, zeigen uns, dass wir nicht alleine sind. Die demokratische Mehrheit steht zusammen und ist nicht bereit, diese Bedrohung hinzunehmen. Wir danken denen, die seit Jahren antifaschistische Arbeit leisten und mit vielen weiteren Menschen diese Kundgebung ermöglicht haben. Ohne sie würden wir heute hier nicht stehen. Wir freuen uns, dass so viele Menschen sich dieser Arbeit gegen Rechts nun anschliessen.

Denn der Kampf gegen Rechts und für eine bessere Gesellschaft beginnt nicht und endet nicht mit Demonstrationen und Kundgebungen. Es ist an der Zeit, uns einzumischen und aktiv diese Gesellschaft mitzugestalten. Gemeinsam setzen wir uns für ein gutes Leben für alle Menschen ein.

Diese Kundgebung hier ist nur der Auftakt. Der Auftakt für eine lebendige, solidarische und bunte Stadt. Doch lassen wir uns nichts vormachen – dieser Weg wird nicht einfach sein. Es erfordert viel Arbeit und Einsatz von uns allen. Aber gemeinsam werden wir es schaffen. Um über diese Kundgebung hinaus sichtbar ein Zeichen gegen Rechts zu setzen, gibt es an Ständen auf der Kundgebungen orange Plakate und Aufkleber mit denen ihr im öffentlichen Raum, ob am Wohnungs- oder Geschäftsfenster Farbe bekennen könnt. Denn das braucht es jetzt! Unsere Farbe in Bochum ist orange und diese steht für Menschenwürde, Toleranz und Solidarität. Lasst uns den Schwung dieser Tage mitnehmen in den Alltag!

Im Laufe dieser Kundgebung werden sich verschiedene Gruppen und Initiativen vorstellen, die bereits wertvolle Arbeit in dieser Stadt leisten. Sie zeigen uns Möglichkeiten auf, wo wir uns anschließen und wie wir gemeinsam handeln können. Schaut euch dazu auch gerne auf dem Markt der Möglichkeiten um!

Außerdem werden wir euch heute Ort und Zeit für eine Versammlung vorstellen, zu der ihr alle herzlich eingeladen seid. Denn nur wenn wir ins Gespräch kommen, uns kennenlernen und organisieren können wir die Gesellschaft zum Positiven verändern. Dazu wird das Bündnis Stadt für Alle gegen Ende der Kundgebung sprechen.

Lasst uns gemeinsam für eine bessere Zukunft eintreten. Lasst uns Hand in Hand gegen Rechts stehen und für Solidarität und Menschenrechte kämpfen. Denn wir sind mehr, als jene, die Ausgrenzung und Hass verbreiten. Wir sind eine starke Gemeinschaft, die für eine gerechte und offene Gesellschaft einsteht.

Aber auch der Protest auf der Strasse geht weiter, am 24. Februar findet der Landesparteitag in Marl statt, Gegenproteste sind ab 10 Uhr vorgesehen, auch hier wollen wir zahlreich erscheinung und Haltung gegen die spalterische und menschenfeindliche Politik der AFD zeigen.

Lasst uns jetzt gemeinsam laut und deutlich sagen: Bochum solidarisch – Hand in Hand gegen Rechts!

Vielen Dank euch allen!

Bevor es losgeht gibt es noch einige kleine Hinweise:
– wenn ihr akute gesundheitliche Beschwerden habt oder Euch nicht wohl fühlt wendet Euch hier vorne an den Stand der feministischen Demosanis Bochum / Witten, die uns heute unterstützen
– wir bitten auf das Zeigen jeglicher nationaler Symbolik zu verzichten

• diese Veranstaltung wurde ausschließlich von Gruppen und Initiativen aus der Zivilgesellschaft organisiert und vorfinanziert. Unser besonderer Dank gilt auch Event Media Group für ihre phänomenale Unterstützung, den Bühnenbauerinnen und Tontechnikerinnen, sowie den Künstler:innen, die heute alle komplett ehrenamtlich dafür sorgen, dass wir alle eine tolle Kundgebung haben. Dafür bitte ich schonmal um einen grossen Applaus. Wir haben einen Spendensack aufgestellt, und wenn ihr könnt und wollt, dann werft doch für die Finanzierung von Bühne und Technik und für einen kleinen Obolus für die Künstler:innen ein paar Euro rein.

Und nun freuen wir uns auf den großartigen Sebastian 23 Slampoet, Buchautor und Comedian aus dem Ruhrgebiet, der uns heute durch die Veranstaltung führt.