Aus etlichen Initiativen der Linken Bewegung und von einigen Mitgliedern der Linkspartei war für vergangenen Samstagabend zu einem Treffen unter dem Titel „Eine Linke für alle?! – Potentiale und Kritik der parlamentarischen Linken“ in die Zanke eingeladen worden. Knapp hundert Interessierte nahmen daran teil. Mehr passten einfach nicht den Raum. Das Durchschnittsalter der Anwesenden war etwa halb so hoch wie bei einer Versammlung einer der Bundestagsparteien. Die Diskussionspunkte ähnelten den Themen, die in der Gründungsphase der alternativen Listen und schließlich der Grünen Partei liefen.
Im Zentrum der Debatte stand damals wie heute die Frage, in wieweit eine parlamentarische Orientierung eher zur Vereinnahmung und Anpassung führt oder aber eine Unterstützung für soziale Bewegungen bietet und linken Positionen größere Öffentlichkeit verschafft. Ob die Entwicklung der Grüne ein abschreckendes Beispiel darstellt oder als Vorbild motiviert, es anders zu machen, wird umstritten bleiben. Bemerkenswert ist auf jeden Fall, dass die Abspaltung der Wagenknecht-Gruppe offensichtlich zu einer breiteren Diskussion über die parlamentarischen Perspektive der Linkspartei und deren Verhältnis zu den sozialen Bewegungen reizt.