Sonntag 17.12.23, 19:40 Uhr
Gesamtstädtische Nachhaltigkeitsstrategie?

Eine Aufzählung von völlig unzureichenden Maßnahmen


Screenshot der Webseite der Stadt Bochum

Der Rat der Stadt Bochum hat vier Jahre nach Ausrufung des Klimanotstandes die Planung von Maßnahmen unter dem Titel „Nachhaltigkeitsstrategie“ beschlossen. In einer Pressemitteilung feiert sie diese Pläne als „Handlungsrahmen für ein zukunftsorientiertes Leben und gegen die Klimakrise“. Dr. Ingo Franke (AKU, Bo-Klima) ist äußerst skeptisch und schreibt: „Die von der Bochumer Politik und Verwaltung hochgelobte „Nachhaltigkeitsstrategie“ wird die von der Wissenschaft als notwendig erkannte Ziele leider weit verfehlen. Die negativen Auswirkungen von einmal in die Luft geblasenem CO2 dauern mehrere Jahrhunderte an.

Die energetische Gebäudesanierung müsste mehr als verachtfacht werden um 2035 Klimaneutralität zu erreichen. Die Strategie enthält nicht nur zur Sanierungsbeschleunigung keinen Vorschlag. Der Weltüberlastungstag in Deutschland war diese Jahr bereits am 04. Mai. Wir müssten unseren Rohstoffverbrauch und Konsum um zwei Drittel reduzieren um die Erde für unsere Kinder und Enkel bewohnbar zu erhalten. Auch hierzu enthält die „Strategie“ keine Vorschläge, denn sie ist keine Strategie sondern lediglich die Aufzählung von völlig unzureichenden Maßnahmen.

In ihrer Pressemitteilung beschreibt die Stadt, wie der Anfangsprozess der Entwicklung einer „Nachhaltigkeitsstrategie“ in Bochum gelaufen ist: „Unter großem Engagement von Akteurinnen und Akteuren aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Verbänden und Vereinen wurden dadurch die 17 Sustainable Development Goals (SDGs), die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen, auf Bochum übertragen.“

Wie diese Akteur:innen bei der nun vorgelegten endgültigen Formulierung der „Nachhaltigkeitsstrategie“ von der Verwaltung ausgebootet wurden, wurde an dieser Stelle bereits berichtet:
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