Das endstation.kino ist 2023 35 Jahre alt geworden. Diesen Geburtstag feiert das Kinoteam im Rahmen des endstation.familienkinofestes am Sonntag, den 17.12. ab 11.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
»Zu Beginn des Festes findet ein Hörfilmkonzert statt. Von 11.00 Uhr – ca. 13.00 Uhr zwei ganz besondere Filme im endstation.familienkino ihre Premiere: Der Oink Oink Vogel und Der Elefant, zwei bunte und handgemachte Stop-Motion-Filme der Kita-Kinder aus der AWO-Kita Kreyenfeldstraße. Außerdem ist der Kölner Klangkünstler Peter Wolf bei uns zu Gast. Ausgehend von den Stop-Motion-Filmen der Kinder und getreu seinem Motto „Alles was man hören kann, kann Musik sein”, ist er im Rahmen einer Projektwoche mit den Kindern auf Klangsuche gegangen und hat gemeinsam mit ihnen zwei Hörfilme erarbeitet. Diese präsentiert er nun gemeinsam mit den Kindern als Live Konzert auf der Kinobühne. Im Anschluss öffnet Peter Wolf seinen Klangkoffer für alle kleinen und großen Familiensonntags-Gäste.
Im Anschluss an das Konzert wird der Kino-Geburtstag gefeiert! Und zu einem Geburtstag im Kino gehört natürlich eine schöne Auswahl an Kurzfilmen. Das endstation.team zeigt das Kurzfilmprogramm Ein Spritzer Farbe und nimmt Kinder ab vier Jahren und ihre Familien mit auf eine spannende Reise durch Animations – und Experimentalfilm, die sogar fast bis zum Geburtstag des Films zurückreicht. Die Gäste machen es sich gemütlich mit Slapstick, bunten Farben, fröhlicher Musik und tauchen ein in poetische Meerestiefen mit einem wunderschönen Film über Jaques Cousteau. Und wer dann noch kann, ist herzlich eingeladen mit Filmstills aus den Lieblingsfilmen Keks-Kinos zu bauen und wie Len Lye in A Colour Box zu stempeln, was das Zeug hält. Wir hätten da Tütchen und Kärtchen, die sich auch vortrefflich als last Minute Weihnachtsgeschenk eignen.
Das Kurzfilmprogramm wird an diesem Tag übrigens zweimal gezeigt: einmal um 13.00 Uhr und einmal um 14.30 Uhr!
Wer möchte darf wie angekündigt sein Kino-Kritzelheft mitbringen und für die anderen Gäste öffnen! Zum Abschluss gibt es noch einen Überraschungsfilm!
Filmprogramm
A Colour Box von Len Lye | Großbritannien 1935 | 3 Min.
Bilder werden zu Noten, Sequenzen zu Melodien, Farben zu Stimmungen, die Bewegung eines grafischen Elements wird zur Veränderung der Tonhöhe, der Film wird zur visuellen Musik.
Maly Cousteau von Jakub Kouil | Tschechien 2014 | 8 Min.
Komm mit auf ein Unterwasserabenteuer in dieser pastellfarbenen Hommage an den französischen Filmemacher und Meeresforscher Jacques Cousteau!
Dingen von Femke Schaap | Niederlande 2005 | 2 Min.
Kannst du die Dinge in diesem Haufen von Alltagsgegenständen erkennen, auch wenn sie ihre Farbe und Struktur verlieren und zu bloßen Formen werden?
Bizzarrie di una ruota – Das durchgedrehte Rad von Unbekannt | Italien 1908 | 3 Min.
Bei dem Versuch, eine Pferdekutsche zu reparieren, packt ein Junge das Rad der Kutsche und stößt es einen Hügel hinunter in Richtung Stadt.
Les Six sœurs Dainef von Unbekannt | Frankreich 1902 | 3 Min.
Sechs Schwestern führen eine Reihe von atemberaubenden akrobatischen Tricks auf einer Bühne vor, die den Gemächern eines Palastes mit einem Garten im Hintergrund nachempfunden ist.
Hundeleben von Veit Helmer und Studenten der T. Zhurgenow Kunsthochschule| Kasachstan / Deutschland 2004 | 7 Min.
Stas ist ein Straßenkind. Er geht auf den Markt und klaut zwei Würstchen, zwei Teller und eine Kerze. In seinem Versteck bereiter er ein festliches Abendessen vor. Als letztes kämmt er sich die Haare. Wer mag nur sein Gast sein?
Das endstation.familienkinofest ist Teil des Projektes endstation.kinochen und wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW.
Weiterhin zeigt das endstation.kino den Spielfilm Ein ganzes Leben. Die österreichischen Alpen um 1900. Niemand weiß genau, wie alt der Waisenjunge Andreas Egger ist, als er ins Tal auf den Hof vom Kranzstocker kommt. Dem gottesfürchtigen, aber gewalttätigen Bauern taugt er allenfalls als billige Hilfskraft. Allein die alte Ahnl bringt ihm etwas Fürsorge entgegen. Als sie stirbt, hält den inzwischen erwachsenen Egger nichts mehr zurück. Strotzend vor Kraft und Entschlossenheit schließt er sich einem Arbeitstrupp an, der eine der ersten Seilbahnen baut, die auch Elektrizität und Touristen ins Tal bringen soll. Mit seinem Ersparten pachtet Egger vom Wirt eine schlichte Holzhütte hoch oben in den Bergen, wo er sich und seiner großen Liebe Marie ein Zuhause schafft. Doch das gemeinsame Glück ist nur von kurzer Dauer. Der Zweite Weltkrieg bricht aus, Egger wird einberufen, gerät in sowjetische Gefangenschaft und kehrt erst viele Jahre später ins Tal zurück. Dort ist Marie noch ein letztes Mal ganz nah bei ihm und der alte Egger blickt mit Staunen auf die Jahre, die hinter ihm liegen.
Im Plüschkino zeigt das endstation.kino am Samstag, den 16.12. in Kooperation mit dem kommunalen Kino der vhs Bochum den Film Loriots große Trickfilmrevue. Zwei Herren im Bad, ein sprechender Hund, die Tücken eines Fernsehabends oder ein zu hart gekochtes Frühstücksei. Die Figuren und Szenen aus Loriots Trickfilmen begleiten und erfreuen uns seit über fünf Jahrzehnten.
Im Jahr von Loriots 100. Geburtstag präsentieren Bettina und Susanne von Bülow zusammen mit Regisseur Peter Geyer Loriots große Trickfilmrevue. Für den Film wurden 31 geliebte Trickfilme, die ursprünglich für das Fernsehen gemacht wurden, im Sinne Loriots behutsam neu gezeichnet, zum Teil erstmals koloriert und ins Kinoformat übertragen.
Als zentrales Motiv seines Werks hat Loriot einmal in einem Interview die zwischenmenschliche Kommunikationsstörung bezeichnet: „Kommunikationsgestörte interessieren mich am allermeisten. Alles, was ich als komisch empfinde, entsteht aus der zerbröselten Kommunikation, aus dem Aneinander-vorbei-Reden.” Diese Störungen führt er an Szenen der Ehe, der Familie, der bürgerlichen Gesellschaft vor – und macht so das Absurde unseres von Regeln und Normen bestimmten Alltags sichtbar.
In Kooperation mit dem kommunalen Kino der vhs Bochum. Der Eintritt beträgt 5,00 Euro.
Am Sonntag, den 17.12. zeigt das endstation.kino außerdem zum letzten mal den irischen Spielfilm The Quiet Girl. Am Ende des Frühjahrs 1981 wird die 9-jährige Cáit zu entfernten Verwandten aufs Land gebracht. Das schweigsame Mädchen soll hier den Sommer verbringen, ohne ihrem Elternhaus zur Last zu fallen. Nur mit den Kleidern, die sie auf dem Leib trägt, zieht sie in das gepflegte Landhaus ein, zu dem eine Allee mit üppig-grünen Bäumen führt. Wann und ob sie wieder nach Hause zurückkehren wird, weiß sie nicht. Die Kinsellas sind hart arbeitende Farmer, die es zu bescheidendem Wohlstand gebracht haben. Eibhlín kümmert sich behutsam und liebevoll um Cáit, gibt ihr Geborgenheit und Nähe. Zu Seán, dem Mann im Haus, ist das Verhältnis distanziert, bis auch er sich von dem Mädchen bei der Arbeit mit den Tieren helfen lässt und sich dem ruhigen Kind langsam öffnet. In der Obhut der Kinsellas blüht Cáit langsam auf und entdeckt ein ganz neues Leben. Doch auch in diesem Haus, wo es so etwas wie Liebe für sie geben könnte, herrscht eine Stille, die sich vom leisen, aber dauernden Schmerz seiner Bewohner ernährt. Inmitten dieser kargen, schönen irischen Landschaft liegt ein Geheimnis verborgen, auf dessen Spuren sich Cáit mit neu gewonnenem Mut und Vertrauen begibt.
The Quiet Girl ist eine stille Sensation im Kinojahr. Der erste irische Film, der für einen Oscar® nominiert wurde, ist eine sanfte und zutiefst hoffnungsvolle Erzählung über Menschen, die versuchen, Schmerz und Einsamkeit hinter sich zu lassen. In großen Kinobildern, die von leuchtenden Farben gesättigt sind, erzählt The Quiet Girl davon, wie Liebe und Geborgenheit einen gemeinsamen Raum der Sprachlosigkeit entstehen lassen. Ein starker und intensiver Film der Bilder, der jene Menschlichkeit vermisst, die sich jenseits von Worten entfaltet.
Im KinderKino zeigt das endstation.kino am Sonntag um 16.00 Uhr Titina – Ein tierisches Abenteuer am Nordpol.«