Im September waren in Bochum 22.437 Menschen als arbeitslos gemeldet. Das sind 3 weniger als im September 2022. Die Arbeitsagentur zählt jedoch Arbeitslose, die z. B. krank oder alt sind oder in einer Beschäftigungsmaßnahme der Behörde stecken, nicht in ihrer Statistik mit und erklärt, dass es im September 17.088 Arbeitslose in Bochum gegeben hat. Das sind 123 weniger als im September 2022 und 384 weniger als im August dieses Jahres.
„Die bereits im August einsetzende rückläufige Arbeitslosigkeit setzt sich im September fort. Der Rückgang von August auf den September ist deutlich höher als im Vorjahr und auch im Vergleich zum Vormonat (Juli auf August)“, schreibt die Arbeitsagentur. Dass die sogenannte „Herbstbelebung“ deutschlandweit schwächer ausfällt, wie heute die ARD-Tagesschau berichtet, trifft auf Bochum also nicht zu. Rechnet man die verdeckte Arbeitslosigkeit jedoch mit – die Agentur nennt dies „Unterbeschäftigung“ – hat im Vergleich zum Vorjahr überhaupt kein Rückgang stattgefunden. Und auch die Herbstbelebung in Bochum fällt bei den Unterbeschäftigten sehr viel schwächer aus als bei den offiziell Arbeitslosen: -171 gegenüber August im Vergleich zu -384. Die scheinbar guten Zahlen erklären sich also dadurch, dass offensichtlich mehr „Unterbeschäftigte“ in irgendwelchen Maßnahmen stecken und deshalb nicht als „Arbeitslose“ mitgezählt werden.
Wieder etwas anderes ist die Zahl der „Leistungsberechtigten“. Das sind Menschen, die Transferleistungen von Staat bekommen, sei es, weil sie gar kein eigenes Einkommen erzielen, sei es, weil ihr Einkommen zum Leben nicht reicht (Aufstocker). Hier ist die Zahl der Bezieher von Arbeitslosengeld (früher ALG I) um 144 auf 3.565 zurückgegangen im Vergleich zum Vormonat. Die Zahl der „erwerbsfähigen Leistungsberechtigten“ (Bürgergeld-Bezieher, früher ALG II) sank um 51 auf 29.168 und die der nicht erwebsfähigen Leistungsberechtigtem (Grundsicherungs-Bezieher) um 37 auf 10.850. Insgesamt gibt es in Bochum also 43.583 Personen, die entweder gar kein Einkommen erzielen oder eines, von dem sie nicht leben können.