Dienstag 04.04.23, 15:23 Uhr

Was ist ein solidarisches Gesundheitszentrum?


Eine neue Initiative möchte in Bochum eine Poliklinik zu verwirklichen und lädt am 20. April um 18 Uhr im Hörsaal 2 (GC 6 . 1402) in der Hochschule für Gesundheit ein: »Wir möchten Handlungsansätze und Strategien, wie Gesundheitsarbeit und ein Gesundheitssystem in Bochum solidarischer funktionieren kann Diskutieren und schaffen! Gesundheit hängt nicht nur von physischen Faktoren ab, sondern auch maßgeblich von den Umständen, in denen ein Mensch lebt. Längst ist nachgewiesen, dass gesellschaftliche Parameter wie Mietsteigerungen, geringes Einkommen, prekäre Beschäftigungsverhältnisse, Rassismus oder Altersarmut dem jeweiligen Gesundheitszustand bis hin zur Lebenserwartung stärker beeinflussen als die Qualität medizinischer Versorgung.

Das Konzept des solidarischen Gesundheitszentrums berücksichtigt diese Lebensrealitäten. Menschen aus verschiedenen Berufen und Bereichen arbeiten mit marginalisierten urbanen Communities zusammen, um gemeinsam mit ihnen Lösungen für ihre individuellen und gesellschaftlich bedingten Probleme zu finden. In einem Gesundheitszentrum kann ein multiprofessionelles Team neben verschiedenen Heilberufen u. a. aus Sozialarbeiter*innen, Gewerkschafterinnen, Juristinnen, Schuldnerberater*innen und Aktivist*innen usw. bestehen. Zudem ist es ein Ort der Vernetzung und ein Treffpunkt für verschiedene Menschen, Gruppen und Initiativen im Stadtteil.Wir laden herzlich ein, die Idee eines solidarischen Gesundheitszentrums sowie ihre Umsetzung in Bochum Hustadt mit uns zu diskutieren. Der Ort bietet sich an, da hier über verschiedene Einrichtungen und die mit der Hochschule für Gesundheit arbeitenden Stadtteilforscher*innen bereits ein guter Zugang zu den Communities besteht. Es gilt hier, Ressourcen zu teilen und gemeinsam einen Schritt in Richtung zugangsgerechte, gemeindeorientierte und partizipative (medizinische) Versorgung zu gehen.

Wenn ihr im Gesundheitsbereich tätig seid oder euch damit unabhängig von der Form, sei es privat, beruflich, politisch, ob aus dem Blickfeld der Pflege, der Physiotherapie, der Sozialen Arbeit oder der Gesellschaftswissenschaft, auseinandersetzt: Kommt zum Auftakttreffen!

Die Veranstaltung ist geplant in Kooperation mit dem Stadtteillabor der Hochschule für Gesundheit in Bochum sowie Studierenden der Universität Witten/Herdecke.«