Freitag 17.03.23, 13:45 Uhr
"Wassertag" in Grumme

Klimaschutz im Ouartier selbst in die Hand nehmen!  


Im März 2019 haben mehrere Grummer Bürger*innen anlässlich der anscheinend bereits fertigen Pläne für die Neugestaltung der Grummer Teiche und für die Verlegung des EmscherParkRadwegs (EPR) über einen schmalen Waldweg mit starkem Gefälle spontan die „Interessengemeinschaft Grummer Teiche“ gegründet, um gemeinsam mit dem Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung umfassende Information und Beteiligung einzufordern. Jetzt lädt die IG Grumme für Samstag, den 18. März, zwischen 11 und 13 Uhr zu einem „Wassertag“ in die evangelische Johanniskirche (Eingang Patmosstraße) ein.

Für das Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung erklärt Wolfgang Czapracki-Mohnhaupt: »Die Einmischung hat sich gelohnt! Entgegen der ursprünglichen Planung sind die beiden im unteren Verlauf des Baches angelegten Teiche für eine Beobachtungsphase von zunächst  5 Jahren nicht beseitigt worden. Und die EPR-Trasse von der Lothringentrasse zu den Grummer Teichen verläuft heute dem Vorschlag der Interessengemeinschaft folgend über bereits bestehende Wege durch die Flüssesiedlung.

Nach diesen Erfolgen hat die Interessengemeinschaft als „IG Grumme“ ihr Tätigkeitsfeld ausgedehnt: Mit der Aktion „Klima in Grumme“ sollen Umweltschutz und Klimaschutz im ganzen Stadtteil verbessert werden. Und dies sollen die Menschen vor Ort selbst in die Hand nehmen!

Unter dem Motto „Grün statt Beton“ sind die Menschen in Grumme zunächst animiert worden, auf Schotterflächen zu verzichten und Beton für Parkplätze zu minimieren. Mit der noch 2021 gestarteten „Kampagne für mehr Versickerung“ sollen sie die „Flüssesiedlung  zum Fließen bringen“: Regenwasser von Hausdächern soll durch Versickern in Gärten und über von Beton befreite Flächen dem Grundwasser zugeführt werden. Grumme soll  widerstandsfähig gegen den Klimawandel gemacht werden.

Für den „Wassertag“ am Samstag konnte die „IG Grumme“ als Mitwirkende gewinnen: Stadt Bochum (Tiefbauamt), VBW Bauen und Wohnen, Umweltverband BUND und Zukunftsinitiative Klima.Werk der Emschergenossenschaft. Die „IG Grumme“ ist offenkundig als sachkundige Partnerin für das  „Klima in Grumme“ anerkannt.

Diese Erfolgsgeschichte macht deutlich: Menschen vor Ort wissen häufig mehr. Dieses Wissen muss Verwaltung für Planungen nutzen. Tritt Verwaltung mit Bürgerschaft in einen Dialog auf Augenhöhe, werden nicht nur unsinnige Planungen vermieden, vor Ort wird auch die Akzeptanz für die gemeinsam gefundene Lösung geschaffen. Dann engagieren sich Bürger*innen auch über ein einzelnes Projekt hinaus für ihr Viertel. Damit wird es  dann auch möglich, Menschen vor Ort mitzunehmen, um den Herausforderungen des Klimawandels im Viertel gemeinsam entgegenzutreten.«