Mittwoch 15.03.23, 11:19 Uhr

Vortrag : 30 (35) Jahre F:Antifa in Ostdeutschland 2



Im Sozialen Zentrum findet am 22.03.23 , um 19:30 (Einlass ab 18:30 Uhr) ein Vortrag zu 30 (35) Jahre F:Antifa in Ostdeutschland mit der Autorin statt:

>>30 (35) Jahre F:Antifa in Ostdeutschland
Unser Beitrag im Rahmen der feministischen Aktionswochen Bochum.  Der staatliche und gesellschaftliche Umbruch 1989/90 war ein Markstein für die heutige Antifa-Bewegung. Unter der Annahme einer gemeinsamen widerständigen Geschichte wurde in bisherigen Rückschauen allerdings nur wenig beachtet, dass in Ostdeutschland eine eigenständige Bewegung entstand, die bereits in der ausgehenden DDR ihren Anfang nahm und ein eigenes Profil entwickelte.


Spezifisch für Ostdeutschland sind hier auch Auseinandersetzungen mit der FDJ und DDR-Staatssicherheit, Raumaneignungen durch Hausbesetzungen und das ambivalente Verhältnis von Antifa-Gruppen in Ost- und Westdeutschland. Die Mit-Autorin des Buchs „30 Jahre Antifa in Deutschland“ wird über diese besondere Geschichte und ihre Bedeutung für aktuelle und künftige antifaschistische Arbeit mit besonderem Blick auf häufig nicht beachtete feministische Perspektiven und die Arbeit feministische Antifa-Gruppen berichten.

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2 Gedanken zu “Vortrag : 30 (35) Jahre F:Antifa in Ostdeutschland

  • Azzoncao, ein Polit-Cafe

    Also es gibt nicht die „heutige Antifa-Bewegung“. Das wäre als ob man sagen würde die Linke von 1968, wäre wie die Linke von 1938, wie die von 1908 und die wie von 1878. Da sind je drei Dekaden und alle die dazugehörigen sozialen Umbrüche, politischen Entwicklungen und Prozesse zwischen.
    Die Antifa im Westen der heutigen Republik der 80er Jahre war was sehr anderes als die der 90er Jahre. Weil die meisten der 80er Jahre Antifas aus sozialen Bewegungen kamen, dort sozialisiert und in diesen eingebunden waren. Antifas wurden meist Leute aus den unterschiedlichen Bewegungen, die aus theoretischen, meist biographischen Gründen dieses Aktionsfeld für sich wählten. Sie brachten alle ihre Erfahrungen und Ressourcen mit. Und weil sie aus den oft militanten Szenen und Subkulturen kamen waren diese Antifagruppen ein Ausdruck oft autonomen Selbstverständnis.
    Das änderte sich mit dem Niedergang der Autonomen Anfang der 90er, bis zu ihrer faktischen Nichtexistenz Ende der 90er. In dieser Zeit waren die Antifas Anfang der 90er noch geprägt von den Wendejahren und der nicht resinierenden Rest-Linken, den angegriffenen MigrantInnen (Antifa Genclik und sehr viele spontanen Zusammenschlüssen), den angegriffenen Subkulturen. Autonome Antifa-Strukturen der End 80er spielten hier noch eine große Rolle. Später, im Zuge der gesellschaftlichen Gewöhnung an Rassismus, Abschiebelager und Gefängnisse, rassistischen Morden, waren es oft noch Subkulturen, die sich wehrten. Ab 2000, mit den Aufstand der Anständigen und dem Aufkaufen von Antifa-Netzwerkern, Bewegungsmanagern, Autoren, Wissenschaftlern, Rechercheuren wurden Antifas immer studentischer, karriereorientiert, klassistisch und entfernten sich von Straße und Klassenbewußtsein. Attitude war, bzw. ist angesagt.
    Es gibt keine „heutige Antifa-Bewegung“ – das ist a-historisch und wurzelt in dem Wunsch sich zu überhöhen in dem Rückgriff auf die Leistungen anderer.
    Mal als Beispiel was zu Bochum über die 80er:
    https://linksunten.archive.indymedia.org/node/118284/index.html

  • herzlichen dank für den kommentar

    überhöhung ist der richtige begriff
    die eigene überhöhung ist ja ein allgemeines zeitgeistphänomen
    :-\

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