Mittwoch 15.02.23, 10:33 Uhr

Streik bei den Stadtwerken & Co


Am morgigen Donnerstag steigen die Beschäftigten der Stadtwerke und mehrerer Tochterunternehmen in das Warnstreikgeschehen ein. Ver.di erklärt dazu: »Auch an Weiberfastnacht wird die Warnstreikwelle im öffentlichen Dienst fortgesetzt. Dann werden es die Beschäftigten der Stadtwerke Bochum und der kommunalen Energiedienstleister sowie der Verwaltung der WasserWelten sein, die der Forderung nach einer deutlichen Entgelterhöhung Nachdruck verleihen. Besonders sauer stößt auf, dass die Forderung der Beschäftigten mit der Begründung abgelehnt wird, sie würde den Investitionsstau verstärken.

„Die Beschäftigten für die leeren Kassen in den Kommunen verantwortlich zu machen und ihre berechtigte Forderung gegen die genauso berechtigten Ansprüche der Bürgerinnen und Bürger auszuspielen ist eine Frechheit,“ so Bettina Gantenberg, zuständige Gewerkschaftssekretärin. „Die Finanzmisere der Kommunen muss durch eine Finanzreform gelöst werden und nicht durch Opfer der Beschäftigten.“
Dass es bei den Beschäftigten brodelt, macht Dirk Schröder, Vertrauensleutesprecher bei den Stadtwerken Bochum und Mitglied der Bundestarifkommission für den öffentlichen Dienst deutlich: „Meine Kolleginnen und Kollegen haben während der Corona-Krise alles getan, um die Energie- und Wasserversorgung in Bochum sicherzustellen. Jetzt gehen sie bis an die Grenze der Belastbarkeit, um für Kundinnen und Kunden, die besonders hart von den hohen Energiekosten betroffen sind, in Beratungsgesprächen gute Lösungen zu finden. Dabei leiden sie selbst genauso unter der hohen Inflation wie andere Beschäftigte auch.“
Vor der 2. Verhandlungsrunde am 22./23.02.2023 wollen die Beschäftigten deutlich machen, dass sie in der nächsten Woche ein verhandlungsfähiges Angebot erwarten. „Wer von Respekt redet, muss auch Taten folgen lassen – weder Respekt noch Applaus werden an der Supermarktkasse als Zahlungsmittel akzeptiert,“ so Bernd Dreisbusch, Geschäftsführer des ver.di Bezirks Mittleres Ruhrgebiet.
Die Streikversammlung findet von 7:30 Uhr bis 12:00 Uhr im Stadtwerke Hochhaus am Ostring 28 statt.
ver.di fordert in der anstehenden Tarifrunde für alle Angestellten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Das Tarifergebnis soll zeit- und wirkungsgleich auf Beamtinnen und Beamte, Richterinnen und Richter, Soldatinnen und Soldaten sowie auf Versorgungsempfängerinnen und -empfänger übertragen werden.«