Freitag 10.02.23, 18:10 Uhr

Mangelhaftes Angebot für Schwangerschaftsabbrüche


Mit einem Antrag auf Einrichtung eines Behandlungsraums zur Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen hatte die Fraktion Die Linke im Rat der Stadt Bochum „eine Ausweitung des Angebots zur Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen in Bochum erreichen wollen“ und schreibt: »Derzeit gibt es kein bedarfsdeckendes Angebot, nur eine einzige Praxis in Bochum führt Schwangerschaftsabbrüche durch. Trotz des offensichtlichen Handlungsdrucks und der Absichtserklärung im Koalitionsvertrag von SPD und Grünen, die Versorgungssituation zu verbessern, fand der Antrag der Linken keine Mehrheit im Rat.

„Das ist eine vertane Chance, um Frauen in Bochum mit dem Wunsch nach einer Beendigung ihrer Schwangerschaft ein größeres Angebot und Wahlmöglichkeiten zu verschaffen. Zehn gynäkologische Praxen hatten in einer Umfrage Ende 2021 angegeben, bereit zu sein, Schwangerschaftsabbrüche durchzuführen, wenn ein Behandlungsraum zur Verfügung gestellt würde“, erläutert Gültaze Aksevi, Fraktionsvorsitzende der Fraktion Die Linke im Rat der Stadt Bochum, den Hintergrund des Antrags.

Der Linken-Antrag sah vor, dass die Stadt mit Krankenhäusern und anderen in Frage kommenden medizinischen Einrichtungen zusammen zeitnah eine Lösung erarbeitet für die Einrichtung des gewünschten Behandlungsraumes.

„So bleibt es leider vorerst dabei, dass Frauen in Bochum sich in dieser ohnehin schwierigen Belastungssituation und unter Zeitdruck nur an eine Praxis für die Durchführung des Schwangerschaftsabbruchs wenden können und somit häufig in einem größeren Radius suchen müssen. SPD und Grüne brechen mit der Ablehnung unseres Antrags wieder einmal ihren eigenen Koalitionsvertrag, in dem sie noch die Absicht verschriftlicht hatten, die Versorgungssituation in Bochum zur Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen zu verbessern, kritisiert Aksevi weiter.

An SPD und Grüne gerichtet sagt die Fraktionsvorsitzende der Linken im Rat abschließend: „Die Rathauskoalition zeigt keine Entschlossenheit, diese Frauen zu entlasten und in Bochum an einem bedarfsdeckenden Angebot an Möglichkeiten zum Schwangerschaftsabbruch zu arbeiten. Frauen mit dem Wunsch nach Abbruch ihrer Schwangerschaft werden im Regen stehen gelassen.“«