Donnerstag 24.11.22, 23:28 Uhr
Film und Publikumsgespräch mit Produzent Adrian Devant im Endstation Kino

Ithaka: Gerechtigkeit für Julian Assange


»All die großartigen Errungenschaften des 20. Jahrhunderts – die Menschenrechte, das Asylrecht und die Regeln des Strafrechts – all das wird ausgesetzt, wenn es um meinen Sohn geht. Dabei sind die Menschenrechte unteilbar. Sie stehen jedem zu. Man kann sie nicht verlieren.« So drückt es John Shipton, Vater von Julian Assange, im Dokumentarfilm „Ithaka“ aus, der am Freitag, den 2. Dezember um 20 Uhr im Endstation Kino in Bochum-Langendreer auf Englisch mit deutschen Untertiteln zu sehen ist. Im Anschluss findet ein Publikumsgespräch auf Englisch mit Produzent Adrian Devant (Bruder von Stella Morris, der Ehefrau von Julian Assange) statt.

Die Veranstaltung findet auf gemeinsame Initiative von Amnesty International Bochum, Fritz Bauer Forum, DFG-VK Bochum/Herne, Friedensplenum Bochum, VVN-BdA Bochum und dem Aktionsbündnis Free Assange statt.

Ithaka feierte in Deutschland auf dem Human Rights Film Festival im Oktober in Berlin Premiere und gewann dort den Publikumspreis. Jan Sebastian Friedrich-Rust, Gründer des Festivals, schrieb dazu: »Der Film ist ein eindringliches und bewegendes Porträt über die Familie von WikiLeaks-Gründer Julian Assange. Er zeigt, wie Ungerechtigkeit und Menschenrechtsverletzungen auch im Westen präsent sind. Die Meinungs- und Pressefreiheit sind zentrale Pfeiler einer freien und demokratischen Gesellschaft. Kriegsverbrechen aufzudecken ist kein Verbrechen.«

In der Einladung der Veranstalter:innen heißt es: »Der Dokumentarfilm zeigt, wie weit die reichsten und mächtigsten Nationen in der Geschichte der Welt gehen, um ihre Verbrechen zu verbergen. Es trifft den Kern dessen, wie die Pressefreiheit und der investigative Journalismus vor unseren Augen abgebaut werden. Ithaka behandelt den Kampf um Julian Assange, einen Mann, der mit seiner Vorstellung von Gerechtigkeit die Organisation WikiLeaks gründete, um Whistleblowern eine sichere Plattform zu bieten Verbrechen von Regierungen öffentlich zu machen. Die von WikiLeaks veröffentlichten Informationen haben unzählige Missstände ans Licht gebracht, darunter Kriegsverbrechen, Korruption und Umweltskandale. Für diese revolutionäre journalistische Arbeit wurde Julian Assange gefeiert und mit Preisen überhäuft, doch ist es genau dieser Journalismus für den die USA seine Auslieferung fordern. Da Julian Assange im Falle einer Auslieferung an die USA eine 175-jährige Haftstrafe droht, sehen sich seine Familienangehörigen mit der Aussicht konfrontiert, ihn für immer an den Abgrund des US-Justizsystems zu verlieren. Dieser Kampf zwischen David und Goliath ist eine persönliche Angelegenheit – und da sich Julians Gesundheitszustand im Londoner Hochsicherheitsgefängnis stetig verschlechtert, tickt die Uhr. Sehr eindrücklich und sensibel portraitiert dieser Film einen unermüdlichen Vater bei seinem internationalen Kampf um das Leben seines Sohnes und eine Ehefrau, die um den Vater ihrer Kinder kämpft. Wir dürfen nicht wegschauen, denn dieser gefährliche Präzedenzfall betrifft uns alle.«