Freitag 28.10.22, 11:00 Uhr

1952: Begeisterung für Friedensglocken


Heute vor 70 Jahren am 28.10.1952 berichtete die Westdeutsche Allgemeine: „Die Alleestraße, die aus der Stadt zum „Bochumer Verein“ führt, quillt …über von Wagenkolonnen, überfüllten Straßenbahnen und endlosen Gruppen von Fußgängern…Die Masse drängt zur Festhalle,…(Wo man) die Zahl der Gäste und Betriebsangehörigen in der Werkshalle auf etwa 35 000 schätzt…Ganz vorn in der Halle steht das Gußstahlgeläut, das der „BV“ für die Weltfriedenskirche in Hiroshima stiftete.“

Das Bochumer Friedensplenum: „Sieben Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges war stärker als heute im Bewusstsein der Bevölkerung verankert, dass es für die Menschen darauf ankommt, den Frieden und nicht den Krieg zu gewinnen. Das erklärt die Begeisterung, mit der die Spende des Kruppkonzerns in Bochum gefeiert wurde.“

Zur Motivation des Bochumer Vereins zitiert Theo Fehn in seinem Buch „Der Glockenexperte – Bochumer Gußstahlglocken“ das Schreiben vom damaligen Betriebsdirektor der Stahlgießerei-Betriebe des Bochumer Vereins Aloys Heuvers an seinen Vorstandskollegen Arthur Tix vom 5. Mai 1952. „Da wir gerade jetzt eine pflaumenweiche Stellungnahme des Beratungsausschusses für das Deutsche Glockenwesen über unsere Gußstahlglocken erhalten haben, möchte ich aus propagandistischen Gründen für unsere Gußstahlglocken und auch für den Namen Bochumer Verein vorschlagen, dieses Geläute für die weltbekannte Kirche zu stiften.“

Neue Deutsche Wochenschau 144/1952 28.10.1952