Donnerstag 29.09.22, 09:30 Uhr
Sonntag 25.09.22, 09:27 Uhr Kundgebung zur Klimastreik Demo von Fridays for Future am 23.9.2022 in Bochum

Redebeitrag der Initiative Armut im Pott / #IchBinArmutsbetroffen


Dass die Klimakatrastohpe die Ärmsten der Welt zuerst trifft, brauche ich euch allen sicherlich nicht mehr sagen. Seit langem lassen wir den globalen Süden damit alleine, und inzwischen haben wir die Änderung so lange vor uns hergeschliffen und verschlafen, dass selbst wir Armutsbetroffenen in Deutschland vor dem Aus stehen. Früher hieß es, in Deutschland würde es nicht so schlimm werden, und jetzt gerade sind wir in der schlimsmten Dürre seit 500 Jahren.
Die Gaspreise und die Strompreise explodieren, durch die Dürre wird zunehmend das Wasser knapp (wir sehen es jedes Jahr wieder in den Nachrichten) in verschiedenen Bundesländern.

Und das alles treibt die Lebensmittelpreise, die gerade eh schon extrem gestiegen sind, immer weiter nach oben. Früher haben wir bei Aldi noch jeden Cent dreimal umgedreht – heute haben wir diesen Cent nicht mehr.
Wir können uns das einfach nicht mehr leisten!

Wir fordern deswegen eine schnellstmögliche Energiewende, damit wir auch das Leben von Armutsbetroffenen wieder bezahlbar machen können.

Wir fordern eine hohe Co2-Steuer, möglichst schnell und damit einhergehend die seit Jahren vorgeschlagene Klimaprämie. Denn dadurch hätte beispielsweise ich mehrere hundert Euro mehr zur Verfügung. Und ich finde es nur gerecht, dass die, die auf unserer Lebensgrundlage erwirtschaften und diese zerstören, auch dafür bezahlen, dass wir uns weiterhin unser Überleben leisten können.

Wir fordern eine Sanierungsoffensive. Wer im unisolierten Dachgeschoss wohnt, hat bei den derzeitigen Gaspreisen im Winter genauso ein Problem wie bei 40 Grad im Sommer.

Wir fordern Katastrophenschutz, denn wenn Klimafolgen wie im Ahrtal letztes Jahr unsere Häuser zerstören, haben wir keine Versicherung, die dafür zahlt.

Wir fordern ein 9Euro-Ticket, denn anders können wir uns, gerade im Ruhrgebiet im VRR, nicht mehr fortbewegen.

Aber wir fordern auch internationale Solidarität mit denen auf der Welt, die es noch schlimmer trifft als uns! Die Klimarettung ist ein soziales Problem, das wir gemeinschaftlich mit der ganzen Welt angehen müssen. Entsprechend haben es andere Leute noch schlimmer und wir müssen auch aus deutscher Perspektive diese Leute dabei unterstützen, weiterhin ihr Überleben sichern zu können!

Was wir fordern, ist nichts anderes als bezahlbare Lebensmittel, Wasser, Strom und ein Dach über dem Kopf!
Wir fordern zu überleben. Und deswegen steh ich heute hier auf der Bühne und sage „People, not Profit!“