Eine digitale Ausstellung des Fritz Bauer Forums der BUXUS STIFTUNG und des Bochumer Friedensplenums erinnert an Plakate der Friedensbewegung: »Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939 und dem Angriff der Deutschen auf Polen bekam der Anti-Kriegstag in der Bundesrepublik Deutschland ein gewichtiges Datum zugeschrieben. Ins Leben gerufen wurde er am 1. September 1957 vom Deutschen Gewerkschaftsbund unter dem Motto „Nie wieder Krieg“. Vor dem Hintergrund der Einführung der Wehrpflicht im Jahr 1956 versammelten sich Demonstrant*innen, um gegen diese zu protestieren.
In diesem Jahr gibt es ein Jubiläum rund um die Friedensbewegung in Bochum: Die 1981 gestartete Initiative „Künstler für den Frieden“, unterstütze mit vier Konzerten die Friedensbewegung in Deutschland. Das größte der vier Konzerte fand ein Jahr später, am 11. September 1982, im Bochumer Ruhrstadion statt. Das Plakat rund um die Bochumer Veranstaltung ist gestaltet vom Künstler Hundertwasser und leitet den Rundgang durch die digitale Ausstellung ein. Unter den Künstler*innen, die bei der Veranstaltung auftraten, waren bekannte Namen wie Udo Lindenberg, Katja Ebstein und die Holocaustüberlebende Esther Bejarano, die gemeinsam mit ihrer Tochter Edna Bejarano auftrat. Esther Bejarano, die im Mädchenorchester von Auschwitz Akkordeon spielte und sich seit den 60er-Jahren unermüdlich gegen das Vergessen ausspricht und appelliert, dass jeder die Pflicht hat, sich dafür einzusetzen, dass nie wieder Krieg und Terror geschehen kann.
Die Plakate in dieser digitalen Ausstellung sind Teil der Sammlung, die das Fritz Bauer Archiv im April 2022 vom „Politisches Archiv Bochum“ übernommen hat. Die Sammlung beinhaltet vor allem Zeitschriften, Zeitungen und Flugblätter aus der sozialen Bewegung, aber auch eine umfangreiche Plakatsammlung. Die Bestände erstrecken sich über die 60er-Jahre bis heute.
Die Ausstellung thematisiert Plakate von lokalen, aber auch bundesweiten Initiativen und Gruppen. Es sind Plakate zu wiederkehrenden Demonstrationen, die Demo zum 8. Mai oder der Ostermarsch, aber auch Kulturveranstaltungen, allgemeinen und spezifischeren Veranstaltungen und Aktionen vertreten.
Auflistung der Plakate in der digitalen Ausstellung
60 Jahre Nato. Ein Grund zum Feiern?, 2009 © Friedensplenum
Gegen Faschismus. Gegen Krieg, 2010 © VVN-BdA Düsseldorf
Völkerrecht statt Bomben. Kein Blut für Oel!, 2003 © Friedensplenum
Anti-Kriegs-Nacht, 1989 © AdsD/FES (Archiv der Sozialen Demokratie/Friedrich-Ebert-Stiftung, Signatur: 6/PLKA010149); Eva Dillkoetter
Aufruf zur Verweigerung aller Dienste am Krieg, vor 2011 © Friedensplenum
„Der deutsche Militarismus – Kriegsherd und Todfeind der Völker“, 2010 © Literaturvertrieb Dimitroff
Den Krieg Stoppen, unbekannt. © Friedensplenum
Ich sterbe gern für billiges Öl., unbekannt © Graswuzelwerkstatt
Künstler für den Frieden, 1982. © 2022 NAMIDA AG, Glarus/Schweiz.
Der Kaiser tat es, Hitler tat es, der Kanzler tut es!, unbekannt. © FAU
Kein Angriff auf Irak. Kein Krieg, 2003 © Friedensplenum
Fight War, Not Wars. Destroy Power, Not People, unbekannt © Friedensplenum
Keine Waffen an die Türkei, ca. 1992 © Friedensplenum
Gewaltspirale Durchbrechen, 2001 © Friedensplenum
Krieg. Macht. Flucht. Ohn.Macht durchbrechen!, 2017. © War starts here camp
Ostermarsch Ruhr’90 von Duisburg nach Dortmund, 1990 © Friedensplenum
Wir bekennen Farbe…, ca. 1999 © Friedensplenum
Nein zum Krieg, unbekannt. © Friedensplenum
Krieg beginnt hier X Als Rüstungsgeschäft in Hamburg, unbekannt © Friedensplenum
Schluß mit der NATO-Kriegsintervention in Jugoslawien!, ca. 1999 © Friedensplenum
Keine Kriegs Steuern, vor 1993 © Friedensplenum
Und immer wieder?, unbekannt © DFG-VK Hessen
Soldaten sind Mörder, 1989 © Ralf Cüppers (DFG-VK Flensburg); Hanno Rink
Was werfen wir heute?, unbekannt © Friedensplenum
Stadtplan für Militaristen, unbekannt © Friedensplenum
Quellen
http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Antikriegstag/Welcome.html
https://evamattes.com/liederabende/kuenstler-fuer-den-frieden/
Esther Bejarano. Erinnerungen. Vom Mädchenorchester in Auschwitz zur Rap-Band gegen rechts. Herausgegeben von Antonella Romeo, LAIKA-Verlag, 2019