Freitag 26.08.22, 16:15 Uhr

ADFC fordert mehr Sicherheit auf Wittener Straße 1


Der ADFC reagiert auf einen Bericht der WAZ vom 25. August “Nach Radunfall in Bochum: Kritik wegen Gefahrenstelle”. Der Radweg verläuft an dieser Stelle der Wittener Straße rot gepflastert direkt neben dem Gehweg. Auf Höhe der Hausnummer 101 wird er von einem Laternenmast versperrt, weshalb die rote Pflasterung hier bis an die Hauswand reicht. Einem 14-jährigen Radfahrer kam hier eine Fußgängerin in die Quere. Beim Ausweichen stürzte er auf die Straße. Eine Autofahrerin konnte nur durch eine Vollbremsung verhindern, den Jungen zu überfahren – bezahlte dies aber mit einem anderen Auto, das ihr ins Heck krachte.

Der ADFC schreibt: »Zu den Kernforderungen des ADFC Bochum gehören sichere Radwege entlang der Einfallstraßen. Umfahrungen, wie an der Wittener Straße sind kein Ersatz für eine angemessene Infrastruktur. Umfahrungen sind Angebote, die in erster Linie bei Freizeitfahrten genutzt werden. Wer sein Rad als Verkehrsmittel benutzt, nutzt und braucht kurze Wege. So auch der letzte Unfall an der Wittener Straße, die WAZ berichtete am 25.08.2022. An einer Engstelle stürzte ein 14 Jähriger Radfahrer auf die Fahrbahn, nur durch die rasche Reaktion einer Autofahrerin wurde der Schüler nicht überrollt.
Nachdem der Radentscheid für unzulässig erklärt wurde, hat sich der Rat der Stadt Bochum im April zu einem reduziertem Maßnahmenkatalog selbst verpflichtet. Dazu gehört die Vorlage von Sofortmaßnahmen im dritten Quartal diesen Jahres. Der ADFC Bochum fordert umgehend, die Unfallstellen an der Wittener und Dorstener Straße zu entschärfen. Die Benutzungspflicht der Radwege ist dort aufzuheben und zumindest in Teilstücken sind geschützte Radwege auf der Fahrbahn zu realisieren.
“Es kann nicht sein, dass wir das Leben oder die Gesundheit von Radfahrern dem Komfort  opfern. Sicherheit geht vor. Wenn der Bochumer Politik umweltfreundlichere Mobilität wichtig ist, müssen auch klare Signale gesetzt werden, um das umzusetzen. Mit Pop-Up-Radwegen und anderen Maßnahmen. Auch wenn dadurch die Fläche für den übrigen Verkehr reduziert werden muss. Wir können ja nicht die Häuser nach hinten verschieben. Menschenleben sind wichtiger.” sagt Gerlinde Ginzel, Vorsitzende des ADFC Bochum.
Der Fahrradclub verweist auf die geänderte Verwaltungsvorschrift der Straßenverkehrsordnung: „Oberstes Ziel ist dabei die Verkehrssicherheit. Hierbei ist die „Vision Zero“ (keine Verkehrsunfälle mit Todesfolge oder schweren Personenschäden) Grundlage aller verkehrlichen Maßnahmen.“ Das muss bei der Überprüfung der mangelnden Verkehrsinfrastruktur in Bochum oberstes Ziel sein.«


Ein Gedanke zu “ADFC fordert mehr Sicherheit auf Wittener Straße

  • Radfahrer

    Hm, das ist komisch, denn 2 Vorstandsmitglieder des ADFC-Bochum haben im Rat (zusammen mit der AFD) gegen eine von den Stadtgestaltern vorgeschlagene Verbesserung der Situation an dieser Stelle gestimmt.

Kommentare sind geschlossen.