Samstag 30.07.22, 12:42 Uhr
Fridays for Future Demonstration am 29..7.2022

Redebeitrag der Radwende


Hallo ich bin Christoph von der Radwende, als erstes möchte ich mich bei FFF für die Orgaarbeit bedanken. Ich freue mich, dass ihr heute für die Verkehrswende demonstriert. Denn, dass Bochum eine Verkehrswende bitter nötig hat, sehen wir überall. Wenn wir uns hier umsehen, fällt auf, dass die ganze Infrastruktur fürs Auto gebaut ist. Neben den mehrspurigen Straßen gibt es dann halt keinen Platz mehr für sichere Fahrradwege und Abstellplätze sind Mangelware. Für Fußgänger*innen gibt es nur zu schmale Gehwege und Bettelampeln.

Wir sehen deutlich, dass für Politik und Verwaltung das Auto das wichtigstes Fortbewegungsmittel ist. Das können wir auch regelmäßig in den politischen Prozessen beobachten. Hier hat die „Leistungsfähigkeit des MIV*“ (sprich des privaten Autoverkehrs) stets höchste Priorität. Deshalb gibt es bei Straßenneu- oder Umbauten auch oft keinen oder nur einen mangelhaften und unsicheren Radweg und schmale Gehwege.
Besonders zynisch wird es, wenn ÖPNV und Radverkehr gegeneinander ausgespielt werden, dann heißt es: „Wir können keinen Radweg bauen, das würde den Bus- und/oder Straßenbahnverkehr behindern“ Einfache Lösung: Nehmt dem Auto eine oder am besten gleich alle Fahrspuren weg!
Diese desaströse Politik von Rot-Grün, führt dazu, dass 60% der Wege bis 3 km mit dem Auto gemacht werden. Dass muss mensch sich mal vorstellen, das sind die Wege, die super zu Fuß oder mit dem Rad zu machen sind, gäbe es die entsprechende sichere Infrastruktur. Denn ich kann jede*n verstehen der/die sich nicht traut, z.B. auf der Alleestraße Fahrrad zu fahren oder die eigenen Kinder dort fahren lassen will.
Aber ich will euch nicht zu sehr mit Zahlen nerven. Ich will mir lieber vorstellen, wie schön es sein könnte. Wäre der Ring und die Innenstadt autofrei, könnten Eltern ihre Kinder angstfrei rumrennen lassen, Wir hätten Platz zum Bummeln und könnten unter den schönen Bäumen auf dem Ring rumhängen. Es wäre Platz für Bänke, Spiel- und Bolzplätze, wir können Gemeinschafts- und Naschgärten anlegen und hätten grüne Oasen mitten in der Stadt. Die Anwohner*innen müssten weniger Lärm und Abgase ertragen und es wäre im Sommer nicht ganz so heiß in der Stadt.
Ich glaube fest daran, dass diese Vision Wirklichkeit wird. Denn dass sich das ändern muss, wissen sogar die Menschen im Rathaus. Es geht nur darum, wie laut wir sind und wie viel Druck wir machen, damit diese Vision nicht erst in 20 oder 30 Jahren Wirklichkeit wird, sondern vielleicht schon in 5 Jahren. Weg von der autogerechten Stadt – hin zur menschengerechten Stadt für Alle!
*motorisierter Individualverkehr