Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) kündigt für den Sozial- und Erziehungsdienst weitere Streikaktionen an: »Die Beschäftigten in der Sozialarbeit aus Bochum werden am 02.05.22 an der zentralen Kundgebung in Wuppertal teilnehmen. Um 11:00 Uhr wird sich der Demozug vom Opernhaus vorbei am Sitz der Kommunalen Arbeitgebervereinigung NRW in Bewegung setzen. Anschließend findet ab 12:00 Uhr eine Kundgebung am Geschwister-Scholl-Platz statt. Die Beschäftigten in der Sozialarbeit verbinden Menschen, sind Expert*innen für Demokratie und Beteiligung – sorgen für den Schutz ihrer Adressat*innen. Doch für die Brückenbauer*innen in die Gesellschaft sorgt niemand. Das müssen sie schon selber tun. Darum gehen sie gemeinsam sichtbar auf die Straße und kämpfen für bessere Arbeitsbedingungen und für eine finanzielle Gleichstellung mit vergleichbaren Studien- und Ausbildungsniveaus.
Am 04.05. werden die Brändelöscher*innen aus Bochum gemeinsam mit den anderen Kolleg*innen aus den Kitas im Mittleren Ruhgebiet in Recklinghausen streiken. Um 09:30 Uhr startet der Demozug am Platz vorm Rathaus, Helene-Kuhlmann-Park zum Festspielhaus. Um 10:30 Uhr beginnt die anschließende Kundgebung im großen Saal des Festspielhauses, wo derzeit auch die Ruhrfestspiele stattfinden. In den Kitas ist es fünf nach zwölf. Die Kolleg*innen fordern: Mehr sozialpädagogische Fachkräfte! Mehr Zeit für Kinder! Mehr Zeit für gute pädagogische Arbeit! Mehr Reflexion! Mehr Entlastung! Mehr finanzielle Anerkennung! Denn sie wollen qualitativ hochwertige Erziehungs- und Bildungsarbeit machen und keine Aufpasser*innen in Kinderverwahranstalten sein!
Den Abschluss der Branchenstreikwoche bilden die Barrierebezwinger*innen. Der 5. Mai 2022 ist der Europäische Protesttag für die Gleichstellung der Menschen mit Behinderung, die für ein selbstbestimmtes Leben kämpfen. Es wird eine gemeinsame Aktions- und Streikversammlung zwischen 13 und 15 Uhr am Schacht des Sozialwerk St. Georg, Uechtingstraße 79 in 45881 Gelsenkirchen mit zentraler Fotoaktion um 14:00 Uhr stattfinden.
Für die Beschäftigten in der Behindertenhilfe ist Inklusion eine Herzensangelegenheit. Sie kämpfen für eine barrierefreie Gesellschaft und leisten Assistenz, damit Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmtes Leben führen können. Die Anforderungen an die Beschäftigten wachsen aber von Tag zu Tag. Es braucht daher mehr Beschäftigte in der Behindertenhilfe. Und es braucht eine bessere Bezahlung, damit sich auch weiterhin genügend Menschen für diese wichtige Arbeit entscheiden.
Seit Februar 2022 verhandelt ver.di mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA). Auch in der zweiten Verhandlungsrunde gab es keine konkreten Angebote. Eine schnelle Einigung ist seitens der VKA nicht erwünscht. Deshalb machen die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst jetzt Tempo für die Aufwertung ihrer Berufe, Verbesserung der Arbeitsbedingungen und für eine deutliche Entlastung im beruflichen Alltag.«