Horst Hohmeier vom Anti-Atom-Plenum Bochum berichtet: »Montagabend, 21. März um 19 Uhr. Im Radio läuft noch WDR2, quasi als Hintergrundrauschen. Wir sitzen am Tisch und essen. Eine Viertelstunde später, da erregen die Schlüsselwörter Castortransport und Ahaus meine Aufmerksamkeit. Was ich dann höre, ist für mich so unglaublich, dass ich mir den Podcast am nächsten Tag noch einmal anhörte. Der Moderator Jörg Thadeusz hat Daniela Lesmeister, Leiterin der Polizeiabteilung im Ministerium des Innern, NRW zu Gast. Vom Moderator wird sie als Nordrhein-Westfalens oberste Polizisten vorgestellt. In ihrer Berufslaufbahn war Frau Lesmeister auch 3 Jahre bei einer Einsatzhundertschaft in Gelsenkirchen und mit dieser beim Castortransport in Ahaus eingesetzt.
„Wir waren an einer ganz kleinen Straße eingesetzt… Da war gar nichts los… In einem Moment wurde es schwarz, wirklich richtig schwarz um uns herum. Der schwarze Block war da. Es waren wirklich gefühlt Hunderte, Demonstranten, Linke, Chaoten die mit Steinen und vor allem mit Gullydeckeln auf uns geworfen haben und auch mit Molotowcocktails…“
Weiter geht es dann mit der Schilderung, wie Frau Lesmeister ihre Kollegen beruhigt hat und wie sie sich aus der Situation befreien konnten.
Sie fährt dann fort:“…dann ist der Molotowcocktail auch in einem Auto explodiert und ausgebrannt.“
Zur Erinnerung: ich habe beim Castortransport in Ahaus ein Camp für die Anti Atom Initiativen aus dem Ruhrgebiet und dem Bergischen Land angemeldet, war an den Vorbereitungen des Widerstands beteiligt und vor, während und nach dem Transport in Ahaus.
Ich habe dann den Link mit dem Podcast der Sendung an die Menschen im Münsterland geschickt, die zu der Zeit ebenfalls mit der Organisation des Widerstands und der Öffentlichkeitsarbeit beteiligt waren. Wir haben unsere Archive durchgesehen, im Internet recherchiert und unser Gedächtnis strapaziert. Jetzt, eine Woche später, können wir sagen: So einen Vorfall hat es in Ahaus nie gegeben. Weder vor, während oder nach einem Castortransport. Diese Darstellung entspringt offensichtlich nur der Fantasie von Frau Lesmeister.
Ob sie mit dieser Erzählung politisch etwas bewirken will, wissen wir natürlich auch nicht. Es ist aber ziemlich sicher, dass sie in ihrer Position auch an den Planungen zum Hambacher Forst und dessen Räumung beteiligt war und an anderen Planungen gegen Ökologie- und Umweltgruppen.
Der Link zur Sendung.
Und noch ein interessanter Link zur Nachbereitung der Pressearbeit des Polizeieinsatzes.
Mittlerweile hat auch die BI “Kein Atommüll in Ahaus” reagiert und eine Richtigstellung gefordert.
Das riecht nach rechtem Wahlkampf zum Thema Sicherheit durch Polizei. Thadeusz ist früher schon durch Wahlkampfhilfe für CDU und FDP hervorgetreten. Für rbb war das Anlass, Thadeusz vom Mikrofon zu nehmen. Ob der WDR diesem Beispiel jetzt im Landtagswahlkampf folgt? Ein befangener Journalist wäre nichts Gutes.
Das mit den Gullideckeln war beim G7-Treffen 2017 in Hamburg. Ich meine, man muss doch auch mal etwas mehr Verständnis zeigen wenn die Cops bei ihren “Demonstrationsbesuchen” Details durcheinander bringen. Im Grunde sind Cops doch so eine Art von “Berufsdemonstranten”, jedoch auf der anderen Seite der Barrikaden. Neulich war ich auf ´ner Demo in Berlin, da roch es um mich herum total nach Gras, nicht dass was die Kühe auf der Wiese fressen. Ich muss dazu sagen, ich bin entschiedener Gegner von Graskonsum, weil Hasch macht ja bekanntlich lasch. Auf jeden Fall, ich schaue mich um und was muss ich sehen: 2 Cops stehen irgendwo an einer Häuserecke und quarzen sich gerade einen. Ist doch klar, der Job ist Stress pur, und die ganzen vielen Ãœberstunden wegen der Demos. Da muss man schon mal was machen um wieder runterzukommen ;-) Vielleicht ist die arme Frau auch schon total traumatisiert von den “Demobegleitungen”, wenn sie sagt, dann wurde es plötzlich total schwarz. Bei mir wird es immer total schwarz wenn ich die Augen zu mache. Ich glaube es wird Schlafen genannt. Vielleicht hat sie beim Anblick der vielen Demonstranten einfach nur die Augen zu gemacht ;-)
Herrn Dr. Hohlmeier möchte ich Fragen, warum hat die Partei “Die Linke” eigentlich noch keine Landesarbeitsgemeinschaft für Polizisten eingerichtet? Vielleicht lässt sich ja dadurch ein noch größeres Wählerpotential erschliessen. Darüber sollten sie ernsthaft nachdenken. Oder während der Demos einen Bulletenimbiss eröffnen, dann haben die zumindestens was im Magen.
im zuge der gleichberechtigung möchte ich einbringen, dann muss aber auch ein essensstand mit dem lieblingsgericht der deutschen organisiert werden: döner!
also heisst die parole in zukunft: döner für alle, sonst gibt´s krawalle !
könnte ja auch veganes döner sein.
ist so mein verbesserungsvorschlag ;-)