Die Aktiven der Bürgerinitiative zum Erhalt des Freibads Langendreer haben mehr als 5.000 Unterschriften gesammelt. Sie sammeln nicht nur per Online-Petition, sondern auch an Infotischen im Bochumer Osten. Unterstützung kommt von der Linksfraktion, die sich für den Erhalt aller Bäder stark macht. Die Grünen hingegen halten am Bäderbeschluss vom vergangenen November fest.
Hier die aktuellen Zahlen:
Insgesamt: 5.134
Bochum: 4.255
Bochum-Ost: 3.208
Die Initiative schreibt: »Es wird an den Infotischen rasch deutlich, wie sehr die Langendreer‘ an ihrem Freibad hängen. Das kann man auch in den vielen öffentlichen Kommentar-Beiträgen lesen, die der Online-Petition beigefügt sind.
Nach einem Bericht in der „Lokalzeit Ruhr“ des WDR und bei Radio Bochum plant die Initiative jetzt weitere Aktionen. So ist für Samstag, den 26. Februar 2022 die Durchführung einer kleinen Demonstration mit Kundgebung geplant. Am 3. März sollen vor der Ratssitzung die Unterschriften gesammelt an Oberbürgermeister Eiskirch übergeben werden.
Zur Ratssitzung selbst hat die Initiative einen Bürgerantrag nach § 24 der Gemeindeordnung gestellt, der dafür sorgen soll, dass vor der Aufsichtsratssitzung der WasserWelten GmbH (Stadtwerke Bochum) im Rat noch einmal über das Bäderkonzept gesprochen wird und die Bürgerinitiative ihren Standpunkt vertreten kann.
Natürlich geht die Unterschriftensammlung weiter und die Initiative freut sich über die große Unterstützung aus der Bevölkerung.«
Linksfraktion fordert Erhalt
Die Bochumer Linksfraktion hat sich immer für den Erhalt aller Hallen- und Freibäder in Bochum eingesetzt. Sie schreibt: »SPD und Grüne haben sich gegen unseren und den Willen vieler Menschen in ganz Bochum gegen die Freibäder in Langendreer und Höntrop entschieden. Die Linkfraktion ruft SPD und Grüne – insbesondere die Vertreter im Aufsichtsrat der Holding für Versorgung und Verkehr – dazu auf, diesen Fehler zu korrigieren.
„SPD und Grünen rufen wir gemeinsam mit vielen Menschen in unserer Stadt zu: Korrigieren Sie Ihren schweren Fehler und erhalten Sie die Freibäder in Langendreer und Höntrop“, erklärt Horst Hohmeier, Fraktionsvorsitzender der Bochumer LINKEN im Rat. „Zuletzt bei der Ratssitzung am 11. November haben wir als Linksfraktion den Erhalt aller Standorte samt aller Hallen- und Freibäder beantragt. Leider hat die Rathauskoalition nicht auf die dafür sprechenden Argumente und den Willen der Menschen in unserer Stadt gehört. Aber Fehler lassen sich korrigieren. Das erwarte ich von Oberbürgermeister Eiskirch und seiner Koalition.“
Die Bochumer Linksfraktion unterstützt die Petitionen für den Erhalt der Freibäder in Langendreer sowie Höntrop und wird bei der Ratssitzung am 3. März für die Eingabe nach §24 der Gemeindeordnung stimmen, die den Erhalt des Freibades in Langendreer beantragt. „Dass sich in Langendreer und Höntrop weiterhin für die Rettung der Freibäder eingesetzt wird, begrüße ich. Die Politik sollte darauf hören. Eine lebenswerte Stadt braucht nutzerfreundliche Bäderstandorte und damit auch gute Freibäder. Als Linksfraktion werden wir uns dafür weiter einsetzen“, ergänzt Hohmeier.«
Grüne unbeirrt
Die Grünen dagegen halten am gemeinsam mit der SPD getroffenen Bäderbeschluss fest. Sie schreiben: »Nach der Entscheidung des Rates zum Bäderkonzept im letzten November war für die Grünen im Rat abzusehen, dass der gefundene Kompromiss mancherorts nicht gut aufgenommen werden könnte.
Fraktionsvorsitzender Sebastian Pewny bekräftigt, dass für die getroffene Entscheidung nach wie vor gute Argumente vorliegen: „Wir müssen alle Badstandorte für die Zukunft wappnen. Das bedeutet viele Millionen zu investieren und die Bäderlandschaft am Bedarf auszurichten. Und dieser Bedarf ist eindeutig: Mehr Hallenbad- und Schulschwimmflächen, weniger Freibadflächen. Das ist das Ergebnis der Betrachtung der Besucherentwicklung und von fachlichen Analysen. Die Entscheidung zur Bochumer Bäderlandschaft ist eine gesamtstädtische, die im Kern mehr finanzielle Mittel für die Unterhaltung und die Ertüchtigung aller Bäder bereitstellt. Wo wir Freibadflächen schließen, entstehen neue Sport- und Freizeitnutzungsmöglichkeiten, die das ganze Jahr genutzt werden können.“
Abschließend kommentiert Pewny die im Zuge des Landtagswahlkampfes aufkommende Debatte: „Zu viele Wahlkämpfe haben die notwendigen Investitionsentscheidungen in die Schwimmbadlandschaft in den letzten Jahren gelähmt. Es wird Zeit endlich anzufangen, die Bäder ordentlich zu modernisieren. Die Grundlagen für die Richtungsentscheidung im November haben sich für die Grünen im Stadtrat nicht verändert“.«