Mittwoch 22.12.21, 17:34 Uhr
ADFC Bochum zum ersten Teil des RS1 auf Bochumer Stadtgebiet: Note "Ausreichend" (mit Minus?)

600 Meter Radschnellweg in Bochum


»Die Geschichte des Radschnellwegs 1 Ruhr, RS1 Ruhr, ist um eine weitere Episode reicher,« schreibt der ADFC Bochum, »diesmal sogar erst mal um eine positive, gibt es doch einen ersten Teilabschnitt des neuen Radschnellwegs auf Bochumer Stadtgebiet. Die kleine Teilstrecke im 4. Bauabschnitt „Grüner Rahmen“, zwischen Bessemerstraße und Windhausstraße, wurde vom ADFC Bochum befahren und bewertet

»Auffallend ist, dass der etwa 600 Meter lange Abschnitt des RS1 in Bochum schmaler erscheint, als bereits fertiggestellte Abschnitte in Gelsenkirchen. Das Nachmessen ergab zwar vier Meter Breite allerdings inklusive der Randsteine. Die Markierung mit einer weißen und einer grünen durchgehenden Linie rückte so weit in die Fahrbahn und führt zu einer wahrnehmbaren Verengung. In Gelsenkirchen ist die Fahrbahn breiter. Die Breite der Radschnellwege soll garantieren, so die Planungsvorgaben für Radschnellwege, dass Radfahrende sich begegnen und ohne Störung durch einen Dritten überholt werden können. Dieses Ziel ist beim ersten Bochumer Abschnitt nicht erreicht worden.
“Auch wenn die Stadt die Fahrbahnbreite als „ausreichend“ ansieht, hätten wir uns gerne mehr gewünscht, wie es beispielsweise auch in Gelsenkirchen bei einem dortigen Abschnitt des RS1 der Fall ist“, bewertet der ADFC diesen Abschnitt. Weitere Kritikpunkte des ADFC Bochum waren u.a. der zu geringe Sicherheitsabstand der Straßenleuchten zur Fahrbahn, der geringe Abstand einer Bank zur Fahrbahn und die rechtwinkligen Zuwegungen zum RS1. Auch die Beschilderungen stehen teilweise zu nah an der Fahrbahn und sind verwirrend.
In einem Gespräch mit dem Tiefbauamt der Stadt Bochum wurden die vom ADFC kritisch gesehenen Punkte angesprochen. Die “ausreichende“ Breite der Fahrbahn entspricht laut Stadt den Vorgaben. Die Förderrichtlinien, denen die Stadt Bochum als Baulastträger entsprechen muss, ließen keine breitere Fahrbahn zu. Der Unterschied bei der Ausgestaltung zu Streckenabschnitten in Gelsenkirchen liege darin begründet, dass der Landesbetrieb Straßen.NRW in Gelsenkirchen vollständig selbst gebaut hat und dabei keine Fördermittel in Anspruch nehmen konnte/musste. Hier hätte der ADFC Bochum es begrüßt, wenn die Übernahme der Mehrkosten zumindestens einmal beziffert und zur politischen Entscheidung vorgelegt worden wäre.

“Die vom ADFC angesprochenen Punkte wurden größtenteils auch von der Verwaltung so gesehen und so freut uns die Aussage der Stadt, wonach „künftige Abschnitte des RS1 […] nun nicht mehr so hergestellt werden [sollen]“, berichtet der ADFC. Insgesamt lässt sich diesem Bauabschnitt deutlich anmerken, dass er als Grünzug geplant wurde und erst im Nachgang den Radschnellweg aufnehmen musste. Die weiteren angesprochenen Mängelpunkte, die auch von der Stadt Bochum wahrgenommen wurden, sollen jetzt nach Gesprächen mit den beteiligten Stellen bis zum Frühjahr 2022 abgearbeitet werden. Der ADFC Bochum wird sich das auch wieder genauer anschauen.«

Der ADFC informiert auf seiner Homepage über die Anmerkungen zum ersten Bochumer Teilabschnitt des RS1 in Bochum (Bauabschnitt A4 – Grüner Rahmen) und die Rückmeldung der Stadt dazu.