Für das Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung erklärt Wolfgang Czapracki-Mohnhaupt zu dem Plan für einen „Landschafts- und Klimapark Springorum“: »Die Entwurfsplanung für einen „Landschafts- und Klimapark Springorum“ ist bei der Anhörung im Bezirk Südwest am 18.11.2021 erstmal durchgefallen. Verwundern kann das nicht! Hat es die Verwaltung doch nicht für erforderlich gehalten, die Bürgerschaft an den Planungen kontinuierlich zu beteiligen.
Die Verwaltung hat die Öffentlichkeit bis heute nicht einmal selbst über den nun vorgestellten Klimaplan informiert. Informationen erfolgten – wie in Bochum schon üblich – nur über die Lokalpresse. Gut nur, dass ein Anlieger sich durch das Ratsinformationssystem gekämpft und die Angaben in der Verwaltungsvorlage mit seinen Ortskenntnissen abgeglichen hat, um in der Bezirksvertretung auf für ihn offensichtliche Mängel hinzuweisen: Wegeführung über teilweise unwegsames Gelände mit Baumfallgefahren oder Altlastenproblemen bzw. über eingezäuntes Gelände der Carolinenschule.
In der Verwaltungsvorlage findet sich hierzu nichts!
Erfreulich, dass die Mitglieder der Bezirksvertretung Südwest – allen voran Bezirksbürgermeister Marc Gräf – ebenfalls ihre Bauchschmerzen mit dem vorgestellten Plan hatten und offenbar die Meinung des Anwohners teilten, nach der „weniger mehr“ sein kann. Selbst die Verwaltung hatte bei öffentlicher Vorstellung des Vorentwurfs im Jahr 2019 noch betont, das Ganze solle ein wildes Areal bleiben, die Natur solle sich entwickeln können und man wolle nur dosiert eingreifen.
Die Verwaltung muss nun bis zur nächsten Sitzung im Januar 2022 ihre Hausaufgaben machen! Dabei muss dann auch – erstmalig – die Besitzerin des Reiterhofs an einer Planung von Reitwegen über die vom Reiterhof selbst genutzten Flächen beteiligt werden.
Die Erarbeitung des Klimaplans ist ein Lehrstück dafür, was alles schieflaufen kann, wenn die Betroffenen vor Ort nicht kontinuierlich informiert und in die einzelnen Planungsschritte eingebunden werden.
Die Menschen vor Ort wissen eben häufig mehr!
Wird in der Vorlage als Hauptnutzergruppe des Parks die Anwohnerschaft gesehen, dann sollte die Verwaltung das Wissen dieser Anliegerschaft aber auch nutzen! Entwürfe werden dann nicht nur besser, sie finden bei der gewünschten Hauptnutzergruppe auch höhere Akzeptanz.
Die Verwaltung wäre gut beraten, den Gremien im neuen Jahr ein Verfahren für die Überarbeitung des Plans zum „Klimapark Springorum“ vorzuschlagen, das auch die offensichtlich erforderliche Beteiligung der Anwohnerschaft vorsieht.«