Mittwoch 10.11.21, 19:22 Uhr

Gedenken an die Reichspogromnacht


Die Antifa 4630 berichtet: »In der Nacht vom 9. auf den 10. November jährte sich zum 83. Mal die sogenannte „Reichspogromnacht“, in der 1938 deutschlandweit Geschäfte jüdischer Besitzer:innen geplündert und zerstört, sowie Synagogen verwüstet und in Brand gesteckt wurden. Zahlreiche Jüdinnen und Juden kamen in dieser Nacht gewaltsam ums Leben. Die „Reichspogromnacht“ gilt in der historischen Forschung als das Ereignis, das den Wendepunkt einleitete von der schon jahrelang praktizierten Diskriminierung gegen den jüdischen Teil der Bevölkerung, hin zu offener Verfolgung, Terror und letztlich der Vernichtung des europäischen Judentums.

Nicht nur aufgrund des alljährlichen Gedenkens an das historische Ereignis, sondern auch gerade vor dem Hintergrund des in den letzten Jahren immer offener zutage tretenden Antisemitismus, welcher sich bei Demos von Verschwörungstheoretiker:innen, israelfeindlichen Aufmärschen, zunehmenden gewalttätigen Angriffen auf Jüdinnen und Juden zeigt, sowie bei dem tödlichen Terrorakt auf die Synagoge in Halle und dem -zum Glück- verhinderten Anschlagsplan auf die Hagener Synagoge im Oktober diesen Jahres, rufen wir alle antifaschistisch gesinnten Menschen dazu auf, wachsam zu sein und sich jedem Antisemitismus entgegenzustellen! Auch gerade hier in Bochum, wo es noch im Juni zu einer nächtlichen Sachbeschädigung der Räumlichkeiten der Jüdischen Gemeinde kam, sollten wir uns unserer Verantwortung bewusst sein.

Erinnern heißt Handeln! Am 9. November wurden Stolpersteine, die im Gedenken an Bochumer:innen, welche durch das Naziregime terrorisiert, in den Selbstmord getrieben, deportiert und ermordet wurden, von Bochumer Antifaschist:innen geputzt und somit wieder sichtbar gemacht. Mit Hilfe von angebrachten QR-Codes sollen Mitbürger:innen ermutigt werden sich auf der Seite der Stadt Bochum den einzelnen Geschichten der Verfolgten zu nähern und sich mit den Schicksalen dieser, aus der Mitte der Gesellschaft stammenden Menschen, auseinanderzusetzen.«

Unter folgendem Link können die einzelnen Biografien aufgerufen werden: https://www.bochum.de/Stadtarchiv/Projekt-Stolpersteine