Mittwoch 11.08.21, 17:31 Uhr
Welchen Herausforderungen müssen sich die Städte stellen

Gespräch über die Neue Leipzig-Charta


Am kommenden Freitag und Samstag gibt es zwei Angebote zur Information und Diskussion über die „Neuen Leipzig Charta„: Am Freitag, den 13. 8. lädt das Netzwerk „Stadt für Alle“ um 17 Uhr vor der VHS ein. Am Samstag, 14. August ab 13:00 Uhr lädt das Netzwerk „Recht auf Stadt Ruhr“ am Schnittpunkt der Grenzen von Bochum, Gelsenkirchen und Essen zum Gespräch über die Leipzig Charta ein! Die Einladung von „Stadt für Alle“: »Die Bochumer Innenstadt erlebt viele Veränderungen. Bereits seit 2020 existiert für das Gleisdreieck ein ISEK Programm. Die Corona Krise hat die Notwendigkeit gezeigt, Alternativen zur alleinigen Nutzung durch den Einzelhandel zu entwickeln. Welchen Herausforderungen Städte sich stellen müssen und welche Möglichkeiten sich ergeben, hat die EU in der sogenannten „Neuen Leipzig Charta“ beschrieben. Das Dokument versucht Leitlinien einer guten Kommunalpolitik zu formulieren.

Städte sollen sich demnach verstärkt am Gemeinwohl orientieren, für vielfältige Lebensformen offen und klimafreundlicher werden, Bürger*innen stärker beteiligen und wieder Produktion in die Zentren holen. Dazu holt Stadt für Alle Bochum gemeinsam mit dem Forschungsprojekt „UrbaneProduktion.Ruhr“ das Lastenrad der Neuen Leipzig Charta nach Bochum.

Das Fahrrad, das gleichzeitig als Infostand dient, wird uns beim Rundgang begleiten. Zusammen mit interessierten Bürger*innen wollen wir uns in der Innenstadt Orte anschauen und gemeinsam überlegen, wo diesen Ansprüchen bereits Genüge geleistet wird und welche weiteren Ideen es für diese Orte gibt. Wo können lebenswerte Plätze, bezahlbare Wohnungen für alle, grüne Oasen oder neue Werkstätten entstehen?

Die Tour beginnt vor dem Eingang der VHS Bochum und führt und zunächst in den einzigen innerstädtischen Park Bochums – den Appalonia-Pfaus-Park – zum Thema „Grüne Stadt“. An einer zweiten Station wird Kerstin Meyer vom Institut Arbeit und Technik erste Analyse-Ergebnisse des FabTown-Konzepts Bochum, das im Rahmen des Forschungsprojekts „UrbaneProduktion.Ruhr“ erstellt wird, vorstellen und die „Produktive Stadt“ zur Diskussion stellen. Nach zwei weiteren Stationen in der Innenstadt zur „Gerechten Stadt“ sowie zur Mobilität der Zukunft endet der Rundgang an der KoFabrik, einem besonderen Ort, der bereits viele Ideen aus der Charta umsetzt.
Nach Ende des Rundgangs kann vor und in der KoFabrik bei Kaltgetränken weiter geplauscht werden.«

Die Einladung von „Recht auf Stadt Ruhr“

„Recht auf Stadt Ruhr“ hat sich im Frühjahr bereits mit den Zielen der Neuen Leipzig-Charta (https://www.nationale-stadtentwicklungspolitik.de/NSPWeb/DE/Initiative/Leipzig-Charta/Neue-Leipzig-Charta-2020/neue-leipzig-charta-2020.html) aus dem Jahr 2020 auseinandergesetzt. Am 14. August 2021 von 13:00 bis 17:00 Uhr lädt das Netzwerk zum Grenzstab »landmark«, am Schnittpunkt der Stadtgrenzen von Bochum, Gelsenkirchen und Essen und damit auch zwischen den Regierungsbezirken Arnsberg, Münster und Düsseldorf, zum Gespräch über die Neue Leipzig-Charta ein! Am Start ist auch das stadt:mobil – ein Lastenrad, dass gleichzeitig als Infostand zur Neuen Leipzig-Charta dient (https://www.nationale-stadtentwicklungspolitik.de/NSPWeb/SharedDocs/Blogeintraege/DE/nlc_stadtmobil.html ).
»Was für die Regierungsbezirke Peripherie ist, ist für die Menschen des Ruhrgebiets mitten drin«, erläutert Ole-Kristian Heyer vom Netzwerk Recht auf Stadt Ruhr zur Auswahl des Ortes. »Genau an dieser Stelle wurde vor elf Jahren bereits der Grenzstab »landmark« vom Kunstverein Gelsenkirchen errichtet, um diese Thematik aufzugreifen und zu verbildlichen« (https://www.kunstverein-gelsenkirchen.de/pages/projekte/landmark.htm). Deshalb hat Recht auf Stadt Ruhr den Künstler Ulrich Daduna eingeladen, der ab 14 Uhr einen kurzen Input zum Projekt „landmark“ geben wird. Der Grenzstab liegt direkt an der Erzbahntrasse und auch am zukünftigen Radschnellweg Ruhr, der bislang auf Gelsenkirchener Stadtgebiet bereits fast vollständig fertiggestellt ist.
Im Anschluss daran möchte das Team um Ole-Kristian Heyer mit Passant:innen ins Gespräch kommen: Was bedeutet Gemeinwohl? Wie kann die Nahmobilität gestärkt werden? Was sind Ihre Visionen zur Zukunft dieses Ortes, im Zentrum des Ruhrgebiets? Stimmen diese Visionen mit den Ideen der Neuen Leipzig-Charta überein?
Unterstützt wird die Aktion auch vom Wohnprojekt »Bunter Block« (https://bunter-block.org/) – ein Projekt, dass bereits einige Ideen der Neuen Leipzig-Charta umsetzt und mit Getränken und Snacks zum gemeinsamen Aufenthalt einlädt.