Dienstag 13.07.21, 15:57 Uhr

Doku im Ersten über Hammerskins


Zur Ergänzung des Berichts von RechercheBo hier der Hinweis auf die Dokumentation am gestrigen Montag im Ersten.

Ergänzende Infos von Nazifrei Witten :

‚Witten Nazifrei‘ teilt mit :

„in Witten und Wetter arbeiten und wohnen gewaltbereite Neonazis des rechten Terrornetzwerks „Hammerskins“. Die Hammerskins sind eine geheim agierende Gruppe in ganz Deutschland, verschiedenen europäischen Ländern und den USA. Sie sind offen nationalsozialistisch, verehren Adolf Hitler, glauben an die Überlegenheit der weißen “Rasse“ und wollen Juden, Schwarze Menschen und Andersdenkende umbringen.

So gibt es Verbindungen zu einer ganzen Reihe an Anschlägen. Eine Reportage zu den Hammerskins gibt es im Ersten (s.o.) : https://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/sendung/exclusiv-im-ersten-hammerskins-100.html

Eine ausführliche Analyse gibt es bei der Rechercheplattform exif: https://exif-recherche.org/?p=7180
und lokal bei https://antifabochum.noblogs.org/2021/07/hammerskins-in-und-bei-der-stadt-bochum/

Dabei ist uns aufgefallen, dass auch in Witten und Wetter Mitglieder arbeiten:
In Witten arbeitet der Neonazi Stefan Held als Geschäftsführer bei dem Zahnlabor „Helix Dental“ auf der Ardeystr. 119. Stefan “Zahni“ Held ist verheiratet mit der seit vielen Jahren bekannten Dortmunder Neonazi Aktivistin Marina Liszczewski, welche zum Orga-Team des faschistischen Kampfsportevents “Kampf der Nibelungen“ (KdN) gehört.
Für das rechte Kampfsport-Format betreute sie auch den Verkaufsstand auf dem „Hammerfest“ 2019 in Frankreich. Ihr Ehepartner Stefan Held fungierte beim Hauptevent des KdN im Oktober 2018 als Ordner.“

Die Beiden wohnen in Bochum Langendreer in der Straße Am Steinhardt 5 und Liszczewski ist auf der Firmenseite von “Helix Dental“ als Werbemodel aufgeführt. Stefan Held wurde seit Mitte der 2000er Jahr als Teilnehmer von Nazi-Aufmärschen gesichtet und bewegte sich in verschiedenen Nazikameradschaften im Ruhrgebiet. 2010 wandte er sich mit anderen Bochumer Neonazis den Hammerskins zu und gründeten das Chapter “Hammerskins Westfalen“.

Außerhalb der verschlossenen Lebensweltsind die meisten „Westfalen“ nur selten auf öffentlichen Veranstaltungen der extremen Rechten anzutreffen. Sie sind der Neonazi-Szene jedoch über viele Jahre, zum Teil seit Jahrzehnten, verbunden. Trotzdem konnte Held, der an seinem “Hammerskin“ Tattoo am linken Bein gut zu erkennen ist, immer mal wieder abgelichtet. Zum Beispiel beim “national officers meeting“ der Hammerskins in Werlaburgdorf am 23. Februar 2013 oder beim Kampf der Nibelungen in Ostritz 2018.

In Wetter wohnt der Neonazi Martin Heise und arbeitet bei dem Elektriker Volker Friedel in der Albringhauser Str. 173. Heise stammt aus dem Naziskin-Milieu im Ruhrgebiet und war Anfang der 2000er Jahren regelmäßig auf Aufmärschen anzutreffen. Beim „Rudolf-Hess-Marsch“ 2003 in Wunsiedel fand er sich etwa im Block um Siegfried Borchardt, genannt „SS-Siggi“, aus Dortmund ein.
Zudem bewegte sich Heise im Umfeld der «Kameradschaft Witten». Auf dem „Hammerfest“ am 2. November 2019 in Frankreich präsentierte er sich in Bomberjacke mit dem Abzeichen der Hammerskins auf der Brust und dem westfälischen Chapter-Patch am Ärmel.

Die „Westfalen“ Dominik Damm und Martin Heise gelten als reisefreudig und scheinen auch ein Interesse für Kraftsport entwickelt zu haben. So fanden sie sich im Juli 2018 in der Kleinstadt Schmölln im Osten Thüringens ein, um an einem Mannschaftswettkampf teilzunehmen. Das neonazistische Kampfsport-Gym «Sportgemeinschaft Barbaria» hatte eingeladen, um in dem Rahmen ihr 5-Jähriges Bestehen zu feiern. Unter den TeilnehmerInnen befanden sich nicht nur die Bochumer Hammerskins sowie etliche bekannte Gesichter der Neonazi-Kampfsportszene, sondern auch der NSU-Unterstützer André Eminger.

Wir haben sowohl verschiedene Zahnarztpraxen ansgeschrieben, dass sie die Zusammenarbeit mit „Helix Dental“ beenden sollen, als auch die Parteien angeschrieben, dass sie sich „laut gegen Rechts“ positionieren sollen. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie diese Schlagzeile aufgreifen würden, um Betroffene und die Nachbarschaft zu informieren. „