Donnerstag 01.07.21, 15:08 Uhr

Unzureichende Schulsozialarbeit


Im kommenden Schuljahr wird es an 24 der 80 öffentlichen Bochumer Schulen kein Angebot der Schulsozialarbeit geben – das geht aus der Antwort der Stadtverwaltung auf die Anfrage der Linksfraktion im Bochumer Rat hervor. Die Fraktion weist darauf hin, dass außerdem deutlich wird: „Offensichtlich hat das Jugendamt Briefe, mit denen Bochumer Schulen um Unterstützung durch Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter baten, fünf Jahre lang nicht zur Kenntnis genommen. Die Linke fordert Aufklärung und eine schnelle Lösung für die betroffenen Schulen.“ „Den Bochumer Schülerinnen und Schülern wünsche ich einen tollen Start in die Sommerferien – der Rathaus-Koalition und der Verwaltung müssen wir dagegen ein dickes Paket an Hausaufgaben mit in den Sommer geben“, sagt Benny Krutschinna, Mitglied der Bochumer Linken im Ausschuss für Schule und Bildung. „Schulsozialarbeiterinnen und -sozialarbeiter sind unverzichtbare Ansprechpartner bei Problemen. Sie sind wichtig für mehr Chancengleichheit und funktionierende Sozialräume.“

Weiter schreibt die Linksfraktion: »Zu den Schulen, denen seit Jahren eine Schulsozialarbeits-Stelle verweigert wird, gehören die Kirchschule und die Dietrich-Bonhoeffer-Schule in Wattenscheid. Bereits in den Jahren 2016 und 2017 hatten sich die beiden Grundschulen mit eindringlichen Schreiben an das Jugendamt gewandt, in denen sie die Probleme vor Ort schilderten und um Unterstützung durch eine Schulsozialarbeits-Stelle baten.«
„Die Briefe liegen unserer Fraktion vor“, sagt Benny Krutschinna. In der Antwort an die Linksfraktion teilt das Jugendamt jetzt allerdings mit: „Erst mit Schreiben der Schulleitung der Kirchschule an die Leitung des Jugendamtes vom 08.03.2021 wurde hier bekannt, dass sich die Kirchschule um Unterstützung durch Schulsozialarbeit bemüht.“ „Diesen Widerspruch muss die Verwaltung zeitnah aufklären“, fordert Benny Krutschinna. „Ist die Anfrage der Schulen tatsächlich fünf Jahre lang in der Verwaltung versickert und nicht zur Kenntnis genommen worden? Das wäre ein schlimmes Verwaltungsversagen. So oder so: Die Schülerinnen und Schüler dürfen nicht länger die Leidtragenden sein. Wir erwarten von der Stadt Bochum, dass sie zeitnah eine Lösung für die betroffenen Schulen vorlegt.“