In einer Pressemitteilung der Stadt Bochum wird die Benennung des Erich-Gottschalk-Platzes (neben der Castroper Str. 2) für den kommenden Donnerstag angekündigt: »Erich Gottschalk war ein jüdischer Fußballspieler, der in der Jugend beim TuS Bochum spielte, einem Vorgängerverein des heutigen VfL Bochum 1848. 1925 wurde er beim TuS Hakoah Bochum aktiv. Hakoah wurde 1933 in Schild Bochum umbenannt. Erich Gottschalk führte den Verein am 26.06.1938 als Kapitän zur letzten Deutschen Meisterschaft im Sportbund Schild.
Trotz dieser bis heute einzigen deutschen Meisterschaft einer Bochumer Fußballmannschaft sind die Schicksale der Mitglieder von Hakoah/Schild Bochum im Bochumer Stadtbild nicht sichtbar und somit in der kommunalen Erinnerungskultur nicht etabliert. Mit der Schaffung des Erich-Gottschalk-Platzes am authentischen Ort des ehemaligen Vereinsheims wird ein Erinnerungs- und Lernort installiert, an dem Bochumer Bürger*innen den Spielern der Meistermannschaft sowie allen jüdischen Sportler*innen gedenken können…
Den Platz wird ein Kunstwerk des Künstlers Marcus Kiel zieren. Darüber hinaus wird im Rahmen des Projekts „Im jüdischen Bochum – Spurensuche auf dem Stelenweg“ der Evangelischen Stadtakademie eine Stele, die über den jüdischen Sport in Bochum informiert, auf dem Erich-Gottschalk-Platz installiert.
Die unmittelbare Nähe des Erich-Gottschalk-Platzes zur Neuen Synagoge bietet diesbezüglich Möglichkeiten, ein starkes zivilgesellschaftliches Zeichen gegen Antisemitismus und für Vielfalt zu setzen. Das Projekt „Erich-Gottschalk-Platz“ wird vom Fanprojekt Bochum, das sich in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Ruhr-Mitte in Kooperation mit dem Jugendamt der Stadt Bochum befindet, koordiniert.«