Dienstag 15.06.21, 11:35 Uhr

Bochumer Linke setzt auf Sahra Wagenknecht 8


Der Kreisverband Bochum setzt darauf, dass „Gemeinsam mit Sahra Wagenknecht“ eine „starke Linke“ erreicht wird. Aus Anlass eines Parteiausschlussverfahrens gegen die Spitzenkandidatin der LINKEN in NRW erklärt sich der Bochumer Verband solidarisch.

In der Pressemitteilung heißt es: „DIE LINKE steht für demokratischen Streit um die besten Argumente und das einende Ziel einer solidarischen und gerechten Gesellschaft. Wer aber andere Meinungen ausschließen will, schadet der gemeinsamen Sache und zielt lediglich auf eine Beschädigung der demokratischen Kultur in der Linken. Sahra Wagenknecht verkörpert glaubwürdig und sehr populär linke Politik. Zu Recht verbinden viele Menschen in diesem Land Sahra Wagenknecht ganz eng mit der LINKEN. Ihr Einsatz für DIE LINKE hat das gute Bundestagswahlergebnis 2017 und damit eine starke soziale Stimme im Deutschen Bundestag ermöglicht. Wer Sahra Wagenknecht mit abwegigen und falschen Vorwürfen aus der Partei ausschließen will, spricht nicht für die übergroße Mehrheit der Linken. Wer Sahra Wagenknecht angreift, greift uns alle an. Die Bochumer LINKE freut sich auf den gemeinsamen Bundestagswahlkampf mit Sahra Wagenknecht, die auch wieder nach Bochum kommen wird. Gemeinsam mit Sahra Wagenknecht geben wir Vollgas für eine unüberhörbare soziale Stimme im kommenden Deutschen Bundestag.“


8 Gedanken zu “Bochumer Linke setzt auf Sahra Wagenknecht

  • Links ohne Partei

    Angesichts dieses Statements sollte der Ausschlussantrag wohl auch die Bochumer Parteistrukturen umfassen…

    Mal sehen wann Wagenknecht & Co ihren eigenen Club gründen. Zum Aufstehen hats die gleichnamige Vereinigung zum Glück ja nie geschafft.

  • Gerd

    Warum beantragt und wer beantragt den Ausschluss von Frau Wagenknacht?
    Kann das mal jemand sagen?

    • Werner Müller

      Die Kritik an Wagenknecht ist bereits länger, dass sie tendenziell nationalistisch argumentiere. Aktuell hat sie sich mit ihren Positionierungen in ihrem neuen Buch und in Interviews die vielfältigen pluralen linken Bewegungen zu einer Art Lieblingsgegner erkoren, also einen Großteil der eigenen Partei. Ihr Begriff für diese Bewegungen, die sich z.B. für Klimaschutz, gegen Rassismus oder für Gleichberechtigung queerer Lebensformen einsetzen, ist „Lifestyle Linke“ bzw. der Vorwurf diese betrieben nur Identitätspolitik (ein rechter Kampfbegriff gegen linke Bewegungen wie es jüngst Didier Eribon zusammenfasste). Dies sei besonders absurd, denn dann müsse auch die Arbeiterbewegung („Es kann die Befreiung der Arbeiterklasse nur die Sache der Arbeiter sein“ Bert Brecht) als Identitätspolitik verworfen werden.

      Die Linkspartei spricht hingegen sonst von verbindender Klassenpolitik. Also kein entweder Klima- oder Sozialpolitik, gewerkschaftliche Rechte festangestellter „Bio“Deutscher vs. Rechte von Geflüchteten, Industriearbeiter vs Akademiker*innen sondern für solidarische Ansätze, die verschiedene Kämpfe um Gerechtigkeit anerkennen und unterstützen.

  • Christian Maurel

    Alle bürgerlichen Medien prognostizieren das Scheitern der sog. Partei „Die Linke“ an der 5-Prozent-Hürde.
    Prognosen sind Prognosen, müssen also nicht zwangsläufig zutreffen.
    Mir fällt jedoch auf dass in meinem Umfeld immer mehr Leutchen sagen, sie wählen im September 2021 Grün.
    Die Grünen repräsentieren große Teile der neuen bürgerlichen Gesellschaft. Diese will auch in 30, 40 oder 50 Jahren noch Profit erwirtschaften. Dass geht nur wenn die ökologischen Schäden eingrenzbar sind und keine unkontrollierbaren Ausmaße annehmen.
    Die CDU / CSU steht für die alte bürgerliche Gesellschaft. Der sind die ökologischen Schäden in 3, 4 oder 5 Jahrzehnten egal (!).
    Jetzt kommt´s, die sog. Partei „Die Linke“ hat ein eigenes ökologisches Programm. Dass jedoch kaum Beachtung findet. Dass wird sich bis zum September 2021 kaum ändern.
    Ich denke, fliegt diese aus dem Bundestag raus, wird dieses der Anfang ihres Endes sein. Aus dieser Logik heraus müssten ihre Kader und Mitglieder:innen eigentlich „kampfbereit“ bis zum Anschlag sein. Sind sie das? Ich habe Zweifel.
    Ich empfehle zu momentanen Entwicklung das schon etwas ältere aber immer noch aktuelle Buch von Jutta Ditfurth:“ Entspannt in die Barbarei: Esoterik, (Öko-)Faschismus und Biozentrismus“

  • Werner Müller

    Nun mag es verständlich sein, dass in einer Wahlkampfsituation eine Partei Geschlossenheit demonstriert und sich solidarisch vor die eigenen Kandidatin stellt. Soviel Identitätspolitik mag Sahra Wagenknecht selbstgerecht finden. Ich finds ok. Zugegeben der Fußball Ultra Duktus „Vollgas“ oder „… greift uns alle an“, amüsiert mich schon ein wenig.

    Ansonsten weiss ich aber gar nicht, was uns das inhaltlich sagen soll. Was ist die Sozialpolitik der Linken? Ein sozialpolitisch aktivere 70er Jahre Staat, der aber auch auch ein bisschen Nachtwächterstaat war, oder soziale Kämpfe um Emanzipation und Teilhabe von unten? Für wen gilt dann solidarische Gesellschaft, auch für rassistisch und geschlechtlich Diskriminierte? Welche Rolle spielt dabei Klimapolitik, von deren Auswirkungen ärmere Menschen besonders betroffen sind? Und was sind die falschen Vorwürfe an Sahra Wagenknecht?

    Alles Fragen, die mich interessieren würden und worüber an einer gerechten, solidarischen Gesellschaft und an einem demokratischen Streit Interessierten streiten sollten. Bisher finden diese Debatten maximal unter der identitären Frage „bist du für oder gegen Wagenknecht“ statt. Diese Streits sollten wohl besser nicht erst geführt werden, wenn die Kandidatin nach Bochum kommt.

  • Wolfgang vom Ubu

    Ich setze nicht auf Sahra, denn es findet weder ein Pferderennen mit einer Stute namens Sahra statt noch ein Roulette. Wenn ich den Stuss über sie in die Tonne kloppe, und mir lieber anhöre, was sie selbst sagt, dann habe ich zur Zeit keine bessere Wahl als sie. An zweiter Stelle kommt die Tierschutzpartei, an dritter Stelle NICHT WÄHLEN. Wenn mir DIE LINKE ein gutes Plakat für Sahra Wagenknecht bringt , werde ich es aushängen.

    • Ta-​Pe-Se

      Sahara Wugenknecht, Sevim Dugdelen und ihr totes Pferd

      Alte indigene Weisheit der Dakota:
      Wenn du merkst, dass du ein totes Pferd reitest – steig ab!

      Alternativen zum Absteigen:
      1. Wir besorgen uns eine stärkere Peitsche
      2. Wir sagen: „So haben wir das Pferd schon immer geritten”.
      3. Wir gründen einen Arbeitskreis, um das Pferd zu analysieren
      4. Wir besuchen andere Orte, um zu sehen, wie man dort tote Pferde reitet
      5. Wir erhöhen die Qualitätsstandards für den Beritt toter Pferde
      6. Wir versuchen das Pferd wiederzubeleben
      7. Wir kaufen Leute von außerhalb ein, die angeblich tote Pferde reiten können
      8. Wir schieben eine Trainingseinheit ein um besser reiten zu können
      9. Wir stellen Vergleiche unterschiedlicher toter Pferde an
      10. Wir ändern die Kriterien, die besagen, dass ein Pferd tot ist
      11. Wir schirren mehrere tote Pferde gemeinsam an, damit wir schneller werden
      12. Wir erklären: „Kein Pferd kann so tot sein, das wir es nicht mehr reiten können”
      13. Wir machen eine Studie, um zu sehen, ob es bessere tote Pferde gibt
      14. Wir erklären, dass unser Pferd besser und schneller ist als andere tote Pferde
      15. Wir bilden einen Qualitätszirkel, um eine Verwendung von toten Pferden zu finden
      16. Wir vergrößern den Verantwortungsbereich für tote Pferde
      17. Wir entwickeln ein Motivationsprogramm für tote Pferde
      18. Wir erstellen eine Präsentation in der wir aufzeigen, was das Pferd könnte, wenn es noch leben würde
      19. Wir strukturieren um damit ein anderer Bereich das tote Pferd bekommt
      20. Wir senden jemandem das tote Pferd als Geschenk
      Geschenke darf man nicht zurücksenden

  • Wolfgang vom Ubu

    Ta-Pe-Se hat gut gesprochen. Wir vier, Sevim, Sahra, Ta-Pe-Se und Ubu, machen ein Festmahl mit einem köstlichen Sauerbraten Trab-Trab und vertrauen für unsere weiteren Wege auf unsere eigene Muskelkraft.

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