Das Bochumer Komitee “Gesunde Krankenhäuser in NRW – für ALLE” versammelte sich am vergangenen Donnerstag Mittag bei Schichtwechsel vor dem Knappschaftskrankenhaus Langendreer, um dort Unterschriften für die entsprechende Volksinitiative zu sammeln. Zuvor hatten Beschäftigte im Krankenhaus selbst bereits kräftig geworben und dort schon Unterschriften gesammelt. Die Initiative berichtet über die Aktion: »„Das war eine gelungene Aktion! Wir haben uns heute gegenseitig unterstützt, die Beschäftigten im Knappschaftskrankenhaus und wir, die Unterschriften gesammelt haben und offensiv für eine bessere Situation der Beschäftigten eintreten. Die Beschäftigten haben uns noch einmal die Wichtigkeit der Kampagne für einen strukturellen Wechsel der Gesundheitspolitik erläutert.“ Das war die spontane Reaktion von Jochen Beyer nach der Unterschriften Aktion auf dem Gelände des Knappschaftskrankenhauses Langendreer. Jochen Beyer ist Mitglied und Aktivist bei ver.di und war selbst jahrelang Personalrat an der Ruhr Universität Bochum.
Die Mitglieder der Kampagne „Gesunde Krankenhäuser in NRW – für ALLE“ waren zahlreich erschienen und erfuhren eine sehr positive Rückmeldung sowohl von Beschäftigten des Knappschaftskrankenhauses als auch von Patient*innen und Passant*innen. Es bildeten sich zeitweilig Schlangen vor dem Tisch mit den Unterschriftenlisten, die aber corona-gerecht organisiert wurden. Hinzu kamen die Unterschriftenlisten, die die Beschäftigten selbst im Hause gesammelt hatten. Insgesamt waren es am Ende ca. 150 Unterschriften.
Die Zustimmung ist ja nicht überraschend, denn – wie in anderen Krankenhäusern der Republik – sind hier die Beschäftigten am Limit. Sie und die Patient*innen sind die Leidtragenden einer ständig auf Kosteneffizienz ausgerichteten Politik, da fehlt es für eine Pflege, die sich am Menschen und nicht am Profit orientiert, an allen Enden und Ecken.
Dagmar Wolf, die ebenfalls seit Monaten aktiv Unterschriften sammelt, erlebt die Folgen auch als Patientin hautnah und betont, dass die Bildung eines Komitees und die gemeinsame Arbeit jetzt der Kampagne einen Schwung verleihen wird. „Wir sehen doch jetzt in der Krise, wie nötig ein Systemwechsel ist. In Düsseldorf und Berlin werden weiter Krankenhausschließungen und Privatisierungen geplant, obwohl wir doch gerade erleben, wie dringend nötig eine flächendeckende und an dem Patienten ausgerichtete Politik ist. Das Geld ist kein Argument, weil zum einen dieses besser angelegt ist, als die 10 Milliarden in die Lufthansa und vor allem weil eine an Daseinsvorsorge ausgerichtete Politik auf Dauer günstiger ist.“ Und Hubert Gabriel, der als Mitglied von attac Bochum von Anfang an im Komitee aktiv ist, betont, dass es „in dieser Kampagne um wirkliche Solidarität geht. Hier vor Ort mit den Beschäftigten und Patient*innen im Krankenhaus und weltweit, indem wir entschieden für die Aufhebung des Patentschutzes bei den Impfstoffen eintreten. Sonst werden die Menschen in den ärmeren Ländern wieder ausgeschlossen von dem Schutz vor der Pandemie – und das schadet dann auf Dauer auch wieder uns.“
Diese Aktion soll nun der Auftakt für eine Serie von gemeinsamen Aktionen des Komitees sein.«
Weitere Bilder der Aktion finden sich auf der Webseite der Initiative