Dienstag 30.03.21, 13:45 Uhr
Das Programm des Ostermarsch 2021 - in Zeiten der Pandemie

Friedenstauben fliegen auch im Internet!


Der Ostermarsch Ruhr findet auch in diesem Jahr statt und er steht unter dem Motto: „Jetzt im Wahljahr 2021: Atomwaffen umsetzen, abrüsten, Klima schätzen“. In dem Aufruf heißt es: »mit Abstand und Masken wollen Friedensaktivist*innen an Rhein und Ruhr auch in diesem Jahr zu Ostern für Frieden und Abrüstung auf die Straße gehen. Trotz Corona gehen Aufrüstung, Rüstungsexporte und das Kriegsgeschehen weiter. In Deutschland plant die Regierung den Kauf eines neuen Atombombers und die Anschaffung von Kampfdrohnen. Deshalb wollen die Ostermarschierer*innen auch in dieser schwierigen Situation mit Kundgebungen und Demonstrationen in mehreren Städten an Rhein und Ruhr gegen diese gefährliche Politik protestieren.«

»Die Organisator*innen sehen sich nach einem Jahr Corona in ihrer Einschätzung bestätigt, dass die Bundesregierung bei der Frage der Sicherheit der Bürger*innen falsche Prioritäten gesetzt hat. Während im Gesundheitsbereich nach wie vor zu wenig Geld und Personal vorhanden ist, wurde der Militärhaushalt auch in Pandemiezeiten weiter, auf nunmehr 47 Mrd. Euro, erhöht. Dies führe zu der paradoxen Situation, dass Bundeswehrsoldaten in Gesundheitsämtern und Impfstationen aushelfen müssten, weil dort zu wenig Geld für ausreichend Personal zur Verfügung steht. Trotz immenser Kosten zur Bewältigung der Pandemie und ihrer Folgen halte die Regierung an dem unsinnigen Ziel der Steigerung der Militärausgaben auf 2% der Wirtschaftsleistung fest, obwohl bereits jetzt mehr als 50% der weltweiten Militärausgaben auf die Länder der NATO entfallen. Die länderübergreifende Gesundheitsgefährdung durch Corona mache zudem die Notwenigkeit einer neuen Entspannungspolitik und internationaler Zusammenarbeit bei Gesundheits- aber auch Klimaschutz über trennende Grenzen hinweg deutlich. Hier sieht sich die Friedensbewegung in ihren Positionen bestätigt. Der diesjährige Ostermarsch Rhein/Ruhr will die hartnäckig in die falsche Richtung weisende Politik der Bundesregierung kritisieren und den Sorgen vieler Menschen Ausdruck verleihen. Stopp der aktuellen deutschen Rüstungsprojekte und der Waffenexporte sowie Konzepte der gemeinsamen Sicherheit statt Konfrontationspolitik sind Antworten der Friedensbewegung auf die Frage nach Alternativen. „Jetzt im Wahljahr 2021:Atomwaffenverbot umsetzen, Abrüsten, Klima schützen!“ so lautet das Motto der Ostermarschierer*innen bei ihrer dreitägigen Friedensaktion an Rhein und Ruhr. Bekannte Persönlichkeiten aus der Region wie der Bundestagsabgeordnete Marco Bülow, die Landtagsabgeordneten der SPD, Anja Buschkau und Serdar Yüksel, der Stadtverbands-Vorsitzenden des DGB Herne, Eric Lobach, die Bundestagsabgeordneten der LINKEN , Kathrin Vogler und Ulla Jelpke, der Rentenexperte Prof. Gerd Bosbach oder der Düsseldorfer Karnevals-Wagenbauer Jacques Tilly rufen als Erstunterzeichner zum Ostermarsch auf. Mit dem Verdi-Landesbezirk NRW gehört auch eine der großen Gewerkschaften wieder mit zu den Aufrufern. (s. beiliegendes Faltblatt). „Der Drohneneinsatz im Krieg um Berg-Karabach hat aktuell die Schrecken dieser neuen Waffen deutlich gemacht. Nun will auch die Bundesregierung solche Tötungsmaschinen beschaffen. Der angebliche Schutz deutscher Soldaten dient dabei der Verschleierung der Tatsache, dass es sich hierbei um Angriffswaffen handelt, die den Krieg sauf dramatische Weise verändern werden“ meint Joachim Schramm vom Ostermarschkomitee Rhein/Ruhr. „Automatisierte Waffensystem und neue Atombomber machen unser Land nicht sicher sondern steigern die Kriegesgefahr. Wir werden im Wahljahr die Parteien konkret mit der Frage konfrontieren, wie sie sich in diesen wichtigen Zukunftsfragen positionieren.“ so Schramm weiter.

Der Ostermarsch Rhein/Ruhr verbindet seine lange Tradition mit aktuellen Analysen und Lösungskonzepten für Frieden und Abrüstung. Er wird auch 2021 wieder an drei Tagen, von Ostersamstag, 03. April bis Ostermontag, 05. April mit verschiedenen Aktionen von Duisburg/Köln/Düsseldorf über Essen, Gelsenkirchen, Herne, Bochum nach Dortmund führen. Wie im Vorjahr gibt es auch diesmal bereits am Karfreitag eine Auftaktveranstaltung an der Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau. Um den Corona-Schutzmaßnahmen gerecht zu werden, wurden Routen geändert und Kundgebungen auf ausreichend geräumige Plätze verlegt. Selbstverständlich werden Abstände eingehalten und Masken getragen.

Am Ostersamstag geht es los in Duisburg am Kuhtor, wo ab 10:30 Uhr die Auftaktveranstaltung beginnt. Dort spricht Lühr Henken vom Bundesausschuss Friedensratschlag. Auch in Köln gibt es eine Auftaktveranstaltung um 11 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz. Aus beiden Städten geht es dann mit der Bahn nach Düsseldorf, um sich ab 14:30 Uhr zur gemeinsamen Demon­stration durch die Landeshauptsstadt zusammenzuschließen. Der Abschluss findet ab 16:00 Uhr auf dem Platz an der Reuterkaserne statt. Dort spricht die EU-Abgeordnete der LINKEN, Öslem Demirel, zum Thema „Atomwaffenverbotsvertrag unterschreiben!“. Die 2. Tagesetappe am Ostersonntag führt ab 10:00 Uhr als Fahrradcorso von Essen, (Willy-Brandt-Platz) über Gelsenkirchen, Wattenscheid, Herne zum Dr.-Ruer-Platz in Bochum. In Essen spricht Ullrich Indersmitten vom Essener Friedensforum. Zum Tagesabschluss in Bochum reden Ulli Sander von der VVN-BdA sowie ein Vertreter von Fridays for Future zum Thema „Menschheitsbedrohungen entgegentreten“.

Die 3. Etappe startet Ostermontag in Dortmund um 13:45 Uhr auf dem Wilhelmplatz in Dorstfeld mit der  Auftaktkundgebung unter dem Motto „Aufstehen gegen Aufrüstung und rechte Gewalt“ statt. Auftaktredner ist Joachim Schramm, Landesgeschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft (DFG-VK) NRW. Hier wird der Ostermarsch auch angesichts verschiedener Vorfälle in den letzten Jahren ein deutliches Zeichen gegen Rechts setzen. Der Ostermarsch Rhein/Ruhr endet ab 15 Uhr auf dem Hansaplatz in der City. Hier sprechen u.a. Sevim Dagdelen, Bundestagsabgeordnete der LINKEN, sowie Michael Müller, Bundesvorsitzender der Naturfreunde. Musik kommt von der Sambagruppe „Até logo“ sowie von der „Mobilen Einsatzkapelle MEK“

An den drei Ostertagen werden 12 Auftakt- Zwischen- und Abschluss­veranstaltungen den Weg säumen. Es treten Rednerinnen und Redner aus der Friedensbewegung, der Umweltschutzbewegung, der Antifa-Bewegung und den Gewerkschaften auf. Die jeweiligen Abschlusskundgebungen in Düsseldorf, Bochum und Dortmund werden auch im Internet gestreamt. Links dazu auf der Homepage von Ostermarsch Ruhr. Gerade auch im Ruhrgebiet sind nach wie vor Neo-Nazis aktiv, versuchen für ihre verquere Ideologie zu werben. Daher ist es selbstverständlich, dass das Thema Antifaschismus für uns eine Rolle spielt. Das wird seinen besonderen Ausdruck finden – am Ostersonntag im Stadtpark von Gelsenkirchen beim Gedenken am antifaschistischen Mahnmal – und wie oben beschrieben am Ostermontag in Dortmund-Dorstfeld. Der Ostermarsch Rhein/Ruhr wird im Wesentlichen von den örtlichen Friedensforen und –initiativen aus dem Rhein/Ruhrgebiet getragen. Wegen der Corona-Bestimmungen kann es auch kurzfrstig noch zu Änderungen des Ablaufs kommen. Aktuelle Änderungen entnehmen Sie bitte unserer Homepage.«

Sonntag in Bochum auf dem Dr.-Ruhr-Platz

Das Friedensplenum Bochum erläutert, was in Bochum – vor allem am Sonntag nachmittag auf dem Dr. Ruhr Platz – geplant ist:

»Seit 60 Jahren gibt es den Ostermarsch  für Frieden, Abrüstung, gegen Krieg und Atomtod.
Seit 2020 zeigt uns ein winziges Virus, wie verletzbar unser aller Leben ist. Nur gemeinsam können wir die Pandemie beherrschen, so wie Atomkrieg und Klimakatastrophe nur global überwunden werden können. Deshalb wird der Ostermarsch auch 2021 seine Botschaft für Frieden und Abrüstung aussenden!
Ostermarsch in Zeiten der Corona-Pandemie – wie geht das überhaupt?
Ja, es geht, wenn alle mithelfen. Wie in jedem Jahr gibt es Ostersonntag, 4.4.2021, eine Fahrradetappe von Essen über Wattenscheid und Herne nach Bochum. RadfahrerInnen sind herzlich eingeladen, mit Abstand voneinander teilzunehmen, auch noch um 15 Uhr ab Riemker Markt.
Um 16 Uhr beginnt die Abschlussveranstaltung der Fahrradetappe in Bochum auf dem Dr.-Ruer-Platz. Drei RednerInnen werden über die Erfahrungen aus drei großen Protestbewegungen in der Bundesrepublik berichten, Ulli Sander (VVN-BdA) über die Antiatomwaffenbewegung, Horst Hohmeier (Anti-AKW-Bewegung) über den Kampf gegen Atomkraft und VertreterInnen von Fridays for Future und Ende Gelände über die Klimabewegung.

Für den musikalischen Rahmen sorgt Nicholas Bardach mit seiner Singenden Säge. Weitere Informationen zu Nicholas Bardach.
Ein leerer Stuhl auf dem Dr.Ruer-Platz Platz steht als Symbol für eine Position, die Deutschland noch nicht eingenommen hat. Deutschland hat den Atomwaffenverbotsvertrag der UNO noch nicht unterzeichnet. Mit einer Malaktion werden am Rande des Platzes Stühle künstlerisch gestaltet – mit der Forderung, sich endlich dem Verbotsbeschluss anzuschließen.
Wegen der Pandemiebedingungen ruft das Bochum Friedensplenum nicht zur Teilnahme auf dem Dr.-Ruer-Platz auf.

Wir begrenzen die TeilnehmerInnenzahl bewusst auf wenige Menschen mit Mund-Nasen-Schutz, und wir markieren Abstandszonen. Stellvertretend für diejenigen, die den Ostermarsch von zu Hause aus verfolgen, stellen wir leere Stühle auf. Dort legen wir gern Blätter mit ein/zwei Sätze aus von all denen, die mit ihren Gedanken teilnehmen wollen.

Die Teilnahme am Ostermarsch in Bochum ist also vor allem vor dem Bildschirm zu Hause möglich. Nähere Informationen über den Link zur Übertragung der Veranstaltung werden ab Ostersamstag veröffentlicht unter Bochumer Friedensplenum
Botschaften für die freibleibenden Stühle sind zu senden an: Friedensplenum@bo-alternativ.de
Das Flugblatt des Friedensplenum zum Ostermarsch 2021.

Friedenstauben fliegen auch im Internet!«