Von Antifa 4630 erreicht uns folgende Information:
»Am Mittwoch (17.03.) sollten eine Demonstration und ein Autokorso der verschwörungstheoretischen Gruppe „Querdenken“ auf Bochumer Stadtgebiet stattfinden. Trotz einer verschwindend geringen Teilnehmendenzahl auf Seiten der Verschwörungsideolog*innen, die letztendlich zur Absage der Demonstration führte, wurde der später stattfindende Autokorso mit einem massiven Polizeiaufgebot durchgesetzt. Die Kosten dieses Einsatzes werden in die Zehntausende gehen.
Am Mittwoch, den 17.03.2021, waren in Bochum gleich zwei Veranstaltungen der verschwörungsideologisch geprägten Gruppe „Querdenken“ angemeldet. Zunächst sollte um 17.30 Uhr eine kurze Demonstration vom Dr.-Ruer-Platz zum Rathaus stattfinden. Ab 19 Uhr sollte ein Autokorso vom Kirmesplatz an der Castroper Straße starten. Beide Veranstaltungen wurden von Gegenprotest begleitet.
Bei der Veranstaltung auf dem Dr.-Ruer-Platz kamen bei „Querdenken“ nicht einmal 20 Personen zusammen, sodass die Demonstration kurzerhand durch den Veranstalter abgesagt wurde.
Somit fand der geplante Besuch beim Bochumer Stadtspiegel, bei dem massenhaft Beschwerdebriefe über einen „Querdenken“-kritischen Artikel eingeworfen werden sollten, um Druck auf die Redaktion auszuüben, nicht statt.
Bei dem Autokorso auf dem Kirmesplatz war die Teilnehmendenzahl ähnlich gering – nur 8 Autos der verschwörungsideologischen Gruppe nahmen teil. Trotz der geringen Zahl an zu betreuenden Autos und setzte die Polizei den Korso mit einem massiven Polizeiaufgebot durch und schaffte dabei nicht, den Korso geordnet vom Platz zu bekommen, sodass auf der Castroper Straße weitere Autos, die gar nicht zum Korso gehörten, mit in deren Reihen fahren mussten. „Der Korso wurde wie bereits am 03.03. von einem überdimensionierten Polizeiaufgebot begleitet. Wir haben 52 Einsatzfahrzeuge gezählt.“ sagt Lara Sehfeld von der Antifa 4630. „Wir schätzen, dass sich die Kosten für den Einsatz der Polizei am Mittwochabend auf einen 5-stelligen Bereich belaufen. Es ist unfassbar, dass diese immens hohen Geldbeträge in die Durchsetzung eines Autokorsos von Pandemie-Leugner*innen gesteckt wird, während Pflegepersonal lediglich mit Applaus vom Balkon abgespeist wird!“
Der antifaschistische Protest via Fahrrad wurde durch die Polizei weitestgehend verhindert. „Auch wenn ein effektiver Protest und Blockaden diese Woche kaum möglich waren, werten wir es als Erfolg unseres antifaschistischen Protests, dass immer weniger Menschen zu den Veranstaltungen von „Querdenken“ auftauchen. Wir werden die Akteur*innen rund um „Querdenken“ auch weiterhin im Auge behalten und Gegenprotest zu weiteren Aktionen planen – antifaschistisch, solidarisch und entschlossen!“ sagt Leon Schmidt von der Antifa 4630. „Weiter verurteilen wir es aufs Schärfste, dass der Korso, dessen Veranstalter*innen bereits durch antisemitische und die Shoah relativierende Aussagen aufgefallen sind, erneut an der Synagoge an der Castroper Straße vorbeigeführt wurden!“«