„Die Einsicht kommt spät, aber die Notwendigkeit harter Maßnahmen konnte ja auch nicht mehr ignoriert werden“, kommentiert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bochum die Umstellung auf Distanzunterricht in den Schulen bis zum Ende des Monats. Schon viel eher hätte sich die GEW eine größere Flexibilität des Ministeriums gewünscht, so dass Schulen an die Situation angepasste Konzepte hätten entwickeln und durchführen können, und hatte dafür eine Petition auf den Weg gebracht. Nun haben offenbar auch die Beratungen der Bundesländer dazu geführt, dass die Ministerin von ihrer alternativlosen Aufrechterhaltung des Regelbetriebs absieht.
Natürlich würde sich auch die GEW wünschen, dass möglichst weitgehende Präsenz in den Schulen möglich wäre, zumal die Sorge berechtigt ist, dass benachteiligte Schülerinnen und Schüler noch stärker abgehängt werden. – Die Infektionszahlen sprechen jedoch eine andere Sprache, und Schulen tragen nun einmal als Orte, an denen große Menschenmengen zusammenkommen, zum Infektionsgeschehen bei.
Dort hat man sich schon in den entsprechenden Phasen des vergangenen Jahres darauf eingestellt, die Schülerinnen und Schüler auf Distanz zu unterrichten. Kein einfaches Unterfangen, da die technischen und didaktischen Voraussetzungen mit vielen Verzögerungen geschaffen werden. „Viele Lehrerinnen und Lehrer behelfen sich und leisten das Mögliche, aber es hätte schon längst vor der Pandemie viel mehr passieren müssen“, so Ulrich Kriegesmann von der GEW Bochum.