Mittwoch 14.10.20, 16:59 Uhr
Rede auf der ver.di-Warnstreik-Kundgebung am 14.10. 20 in Bochum

Christine Giese, ver.di-Jugend: Wir müssen rebellieren


Christine Giese, Mitglied der Geschäftsführung des ver.di-Bezirksjugendvorstandes im mittleren Ruhrgebiet

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Liebe Azubis,
Liebe TarifrebellInnen,

Mein Name ist Christine Giese und ich bin Mitglied der Geschäftsführung des ver.di-Bezirksjugendvorstandes im mittleren Ruhrgebiet und arbeite bei der Stadtverwaltung Bochum.
Wir stehen heute hier, um in unserem Bezirk als ver.di-Jugend zu rebellieren. Wir rebellieren für eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro und der Tarifierung der Ausbildungsbedingungen der Studierenden.
Aber muss man denn gleich rebellieren? Gerade jetzt? Schließlich wurde doch geklatscht!
Ich sage, ja, wir müssen rebellieren! Wir müssen den Arbeitgebern zeigen, dass Klatschen nicht reicht. Klatschen zahlt weder Miete noch Einkauf! Die Nachwuchskräfte haben in der Krise genauso viel geholfen und den Laden am Laufen gehalten (wie alle anderen Beschäftigten)!
Durch den Einsatz unserer Azubis konnten die Arbeitgeber ein reibungsloses Krisenmanagement aufrecht erhalten, weil sie uns den Rücken freigehalten haben in dieser herausfordernden Zeit.
Aus eigener Erfahrung kann ich berichten: Während wir im Einsatz für das Krisenmanagement, die Corona Hotline oder aber auch dem Corona Drive-Inn der Stadt Bochum waren, hat unsere Auszubildende die Stellung gehalten. Damit konnte der Betrieb der Stadtverwaltung aufrecht gehalten werden.
Aber das ist nur eins von vielen Beispielen, bei denen Azubis dem öffentlichen Dienst den Arsch gerettet haben.
Und der Arbeitgeber bietet den Azubis eine Null-Runde an, würdigen nicht den Einsatz der Azubis.
Das sehen wir nicht ein und deswegen stehen wir heute hier und fordern

– 100 Euro mehr Ausbildungsvergütung
– die Tarifierung der Ausbildungsbedingungen der Studierenden.

Darüber hinaus erwarten wir eine Verlängerung der Übernahmeregelung und eine Kostenübernahme des ÖPNV-Tickets.
Liebe Arbeitgeber, bisher wart Ihr dran! Die Azubis haben immer hinter Euch gestanden.
Jetzt sind sie dran!