Donnerstag 01.10.20, 16:00 Uhr

Kommen jetzt fünf Radwende-Jahre im Rat?


Die Radwende Bochum erhofft sich nach den Kommunalwahlen eine nachhaltige Mobilitätswende. Hierzu sollen Gespräche mit den demokratischen Fraktionen im Rat geführt und Vorschläge unterbreitet werden. Fast alle Parteien hätten sich – laut Martin Krämer vom Radwende Bündnis „für eine Stärkung des ÖPNV und des Radverkehrs ausgesprochen. Deshalb sind wir optimistisch, dass die Verkehrswende in Bochum gelingen kann.“ Anfang des Jahres hatte Radwende Bochum 10 Forderungen aufgestellt; u.a. wird ein Ausbau des Radwegenetzes in zwei Schritten, mehr Abstellanlagen, höhere Ausgaben für den Radverkehr und mehr städtisches Personal im Tiefbauamt gefordert. Martin Krämer erklärt weiterhin: „Unsere Forderungen sind bereits viel diskutiert worden, gerade der Bau neuer Radwege geht aber nur sehr schleppend voran. Aktuell sind einige wenige Kilometer in Planung. Dieser Ausbau muss 2021 massiv beschleunigt werden, sonst ist der Plan der Landesregierung 25 % Radverkehrsanteil bis 2025 zu erreichen für Bochum Makulatur.“

An fünf der Innenstadtradialen mit für Radfahrer*innen gefährlicher zweispuriger Verkehrsführung fehlen Radwege im viel genutzten Innenstadtbereich. Hier sollte es schnellere Lösungen für mehr Sicherheit für der Radfahrenden geben:

  • auf der Castroper Straße: dort sind im nächsten Jahr bereits Arbeiten geplant
  • auf der Viktoriastraße stadtauswärts im Bereich des Musikzentrums
  •  auf der Alleestraße bis Bessemer Straße/Rottstraße
  •  auf der Bergstraße bis zum Museum
  •  auf der Wittener Straße ab Ferdinandstraße stadteinwärts.

Der Zustand der Radinfrastruktur braucht zudem jenseits des Baus neuer Radwege dringend schnelle Verbesserung, nicht nur wegen des gestiegenen Radverkehrs und dem bedrohlichen Klimawandels. Das betrifft insbesondere die vielen Gefahrenstellen für Radfahrer*innen. Das Radwende-Bündnis fordert daher bis zum kommenden Frühjahr Sofortmaßnahmen:

  • an zu engen Radwegen ohne Schutzstreifen
  • an Laternen auf Radwegen sowie Schlaglöchern
  • an abrupt endenden Radwegen
  • an den täglich vermutlich tausenden Stellen auf Radwegen, die von Autos zugeparkt werden
  • Umleitungen im Rahmen von wegen Baustellen gesperrten Radwegen

Auch in Hinblick auf den anlaufenden Radentscheid, sucht die Radwende Bochum nun frühzeitig das Gespräch mit den Fraktionen, „um gemeinsam an der Verkehrswende für Bochum zu arbeiten“.