Mittwoch 30.09.20, 13:55 Uhr

Verlegung von 28 neuen Stolpersteinen


Der Kinder- und Jugendring hatte 2019 Jugend- und Schülergruppen eingeladen, um eine Stolpersteinputzaktion durchzuführen und um für neue Stolpersteine zu recherchieren. Die „Stolpersteine“ des Kölners Künstlers Gunter Demnig werden seit 2004 in Bochum verlegt. Sie befinden sich an den letzten selbst gewählten Wohnorten von Menschen, die im Faschismus verfolgt und ermordet wurden.

Bei der Auftaktveranstaltung für das Stolpersteinprojekt am 06. Juni 2019 hatte Andreas Halwer vom Stadtarchiv Hilfsinstrumente für Stolpersteinrecherchen vorgestellt. Durch eine Auseinandersetzung mit den Einzelschicksalen von Opfern – so wie es bei einer Stolpersteinrecherche notwendig ist – werden die furchtbaren Verbrechen der Faschisten sehr gut nachvollziehbar.

An der Putzaktion hatten sich knapp 200 Jugendliche und junge Erwachsene beteiligt und es ist gelungen, alle 248 Stolpersteine, die in Bochum verlegt worden sind, zu reinigen. Zusätzlich haben sich zehn Schüler- und Jugendgruppen mit eigenen Recherchen am Stolpersteinprojekt beteiligt. Die Ergebnisse ihrer Recherchen sind am 12. Dezember 2019 im Stadtarchiv präsentiert worden und 28 neue Stolpersteine können am 08. Oktober 2020 in Bochum verlegt werden. Stolpersteine werden für jüdische Opfer (Rosenthal, Wassermann, Menzel, Baumgarten, Michel, Adler, Meyer, Dürkop), für sogenannte „Berufsverbrecher“ (Klüner, Bente), für ein Euthanasieopfer (Welbhoff) und für Sozialdemokraten und Kommunisten (Vogt, Kappius, Schröder, König) verlegt. Die Verlegung beginnt um 08.00 Uhr mit dem Stolperstein für Ernst Bente (Auf den Holln 30). Gunter Demnig wird ab mittags in Bochum sein, um einige Stolpersteine selber zu verlegen. Um 16.45 Uhr wird der letzte Stolperstein für Theodor Welbhoff in der Kortumstraße 68 verlegt. Bisher gibt es nur sehr wenige Stolpersteine für Euthanasieopfer. Schüler_innen der Mansfeld Schule, einer Schule mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung, haben die Recherche für diesen Stein übernommen.

Die Kosten für die Stolpersteinrecherchen und für die Verlegung der Stolpersteine sind mit Zuschüssen aus dem Projekt „Farbe bekennen – Demokratie leben“ finanziert worden. Das Stolpersteinprojekt wird auch 2020 fortgesetzt und verschiedene Jugend- und Schülergruppen recherchieren für neue Stolpersteine. Die Ergebnisse ihrer Recherchen werden im Sommer 2021 vorgestellt und die Stolpersteine können im Herbst 2021 verlegt werden.