Mittwoch 23.09.20, 12:30 Uhr
Tarifrunde öffentlicher Dienst:

Erste Warnstreiks am Donnerstag in Bochum


Ver.di Bochum schreibt: »Nachdem die Arbeitgeber im öffentlichen Dienst am vergangenen Wochenende in Potsdam auch in der zweiten von drei vereinbarten Verhandlungsrunden kein Angebot abgegeben haben, wird es auch in Bochum zu ersten Warnstreiks und kleineren Aktionen kommen. Am morgigen Donnerstag werden in einem betriebsnahen Warnstreik die Beschäftigten der Stadtwerke Bochum Gruppe, der evu-zählwerk und der Energieversorgung Mittleres Ruhrgebiet die Arbeit niederlegen. Bernd Dreisbusch, Geschäftsführer des ver.di Bezirks Mittleres Ruhrgebiet, betont, dass das Verhalten der Arbeitgeber nicht hinnehmbar sei. „Die Beschäftigten, die während der Pandemie den Laden am Laufen gehalten haben und immer noch halten, haben sich über den Applaus gefreut. Doch jetzt muss auch eine angemessene Entgelterhöhung her.“

Bettina Gantenberg, für den Fachbereich Ver-und Entsorgung zuständige Gewerkschaftssekretärin, ergänzt: „Seit Beginn der Corona-Krise arbeiten die Stadtwerkerinnen und Stadtwerker unter besonderen Plänen, die vor allem zum Ziel haben, die Energie-, Wasser- und Gasversorgung unserer Stadt sicherzustellen. Für diesen Einsatz erwarten sie zu Recht ein faires Angebot.“ Eine dritte und bisher letzte Verhandlungsrunde ist ab dem 22. Oktober geplant. Betroffen sind von den Verhandlungen beispielsweise die Beschäftigten der Stadtverwaltung, den Seniorenzentren Bochum und den städtischen Kindertagesstätten, beim USB, der Sparkasse, bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern, der KBS [Knappschaft Bahn, See], der LWL Klinik und weiterer öffentlicher Einrichtungen.

ver.di fordert für die rund 2,3 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen unter anderem eine Anhebung der Einkommen um 4,8 Prozent bzw. einen Mindestbetrag von 150 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 100 Euro monatlich angehoben werden.«